Silvesternacht
Hoher Schaden durch Brände - Silvesternacht weitgehend ruhig
Zahlreiche Brände fordern Feuerwehr und Polizei in Baden-Württemberg an Silvester. Auf dem Schlossplatz in Stuttgart feiern Tausende Menschen ohne größere Vorkommnisse in das neue Jahr.
dpa
Mi, 1. Jan 2025, 16:27 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Stuttgart (dpa/lsw) - Trotz einer weitgehend friedlichen Silvesternacht im Südwesten ist ein Schaden von grob geschätzt zwei Millionen Euro entstanden. Das teilte das Innenministerium mit. Landesweit sei es durch das Abbrennen von Pyrotechnik zu zahlreichen Bränden gekommen, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. "Feuerwerkskörper setzten hierbei Balkone, Hecken, Mülleimer, Papier- und Altkleidercontainer in Brand." Die Nacht verlief nach Angaben der Polizeipräsidien im Land ohne größere Vorkommnisse. Auch das Deutsche Rote Kreuz zog eine positive Bilanz mit weniger Einsätzen als im Vorjahr.
Es gab jedoch nach Angaben der Behörden mehrere Übergriffe auf Polizeibeamte. So wurden etwa drei Polizisten leicht verletzt, als sie in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) mit einer Feuerwerksrakete beschossen wurden. Wie die Polizei mitteilte, führten die Beamten eine Personenkontrolle durch, als die Rakete direkt neben ihnen explodierte. Die drei Beamten erlitten ein Knalltrauma. Zwei bislang unbekannte Jugendliche flüchteten zu Fuß.
Die Silvesterfeier auf dem Stuttgarter Schlossplatz mit Tausenden Menschen verlief nach Angaben des Veranstalters und der Polizei weitgehend friedlich. Laut Veranstalter "In.Stuttgart" kamen rund 15.000 Menschen - laut Polizei 7.500. Die Sprecherin von "In.Stuttgart", Stefanie Hirrle, sagte: "Der Schlossplatz war eine Partyzone." Trotz der vielen Besucher sei die Veranstaltung "sehr ruhig und friedlich" ohne "ungewöhnliche Vorkommnisse" verlaufen.
Musikprogramm und Lasershow auf dem Schlossplatz in Stuttgart
Mit einem stärkeren Fokus auf das Musikprogramm und großer Lasershow veränderten die Veranstalter laut Hirrle das Konzept etwas - "und das ist wirklich aufgegangen". Alles in allem war der Abend "ein schönes Ergebnis, mit dem wir echt zufrieden sind".
Auch die Stuttgarter Polizei zog eine erste positive Bilanz zum Einsatz rund um den Schlossplatz. Mehrere Hundert Beamte seien vor allem bei Kontrollen in der Feuerwerksverbotszone innerhalb des City-Rings und am Einlass zur Veranstaltung auf dem Schlossplatz im Einsatz gewesen. An Menschen gefundene Feuerwerkskörper wurden demnach abgenommen. Es seien rund 20 Anzeigen aufgenommen worden - größtenteils Verstöße gegen das Waffengesetz sowie gegen das Sprengstoffgesetz und Körperverletzungsdelikte. Größere Vorkommnisse gab es laut Polizei nicht.
Mutmaßliche Silvesterrakete löst Dachstuhlbrand aus
Landesweit waren Feuerwehr und Polizei vor allem bei Bränden im Einsatz. So geriet etwa der Dachstuhl eines Wohnhauses in Enzklösterle (Landkreis Calw) in der Nacht in Brand – vermutlich ausgelöst durch eine Silvesterrakete. Verletzt wurde niemand. Den Schaden schätzte die Polizei auf rund 200.000 Euro. Auch in Stuttgart war die Feuerwehr mehrfach im Einsatz.
Bei einem Großbrand in Achern (Ortenaukreis) entstand ein Schaden in Millionenhöhe. Eine Lagerhalle und ein angebautes Wohnhaus im Stadtteil Mösbach brannten nach Angaben der Polizei aus. Verletzte gab es demnach nicht. Nach Polizeiangaben wurde der Schaden auf mindestens eine Million Euro geschätzt. In der Lagerhalle wurde laut Feuerwehr medizinisches Material gelagert. Ob das Feuer durch einen Feuerwerkskörper oder aus einem anderen Grund ausbrach, ermittelt nun die Polizei.
22-Jähriger mit Messer schwer verletzt
Zu einem blutigen Vorfall kam es in Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen): Bei einer Silvesterfeier wurde ein junger Mann in den frühen Morgenstunden niedergestochen und schwer verletzt. Zuvor sei es in einer Veranstaltungslokalität zu einem Streit mit einem anderen jungen Mann gekommen, teilte die Polizei mit. Die Auseinandersetzung verlagerte sich auf den Parkplatz vor der Veranstaltungslokalität. Dort sei der 22-Jährige mit einem Messer niedergestochen worden, hieß es. Er kam schwer verletzt in ein Krankenhaus.
Die Tatverdächtigen flüchteten laut Polizei zu Fuß und wurden trotz einer Großfahndung zunächst nicht gefunden. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf.
Rettungsdienst versorgt vor allem Menschen nach Alkoholkonsum
Der Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) registrierte in der Silvesternacht insgesamt 2764 Einsätze. Dabei seien vor allem Personen behandelt worden, die Probleme nach Alkoholkonsum gehabt hätten. Die Einsatzzahl ging demnach im Vergleich zum Vorjahr (3059) zurück.
© dpa-infocom, dpa:250101-930-332221/4
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