Hitzefrei für Berlins Touristen-Pferde

Ab Temperaturen über 30 Grad dürfen Kutschen nicht mehr gefahren werden.  

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Kutschen in Berlin   | Foto: Paul Zink (dpa)
Kutschen in Berlin Foto: Paul Zink (dpa)
BERLIN (AFP). Bei Temperaturen von 30 Grad Celsius im Schatten und mehr dürfen in Berlin künftig keine Pferdekutschen mehr fahren. Das sieht eine neue Richtlinie für Berliner Pferdekutschbetriebe vor, wie die Senatsverwaltung für Justiz am Montag mitteilte. Bei solch hohen Temperaturen könne es bei den Tieren zu "erheblichen Schmerzen" und Schäden wie Kreislaufversagen bis hin zum Sonnenstich kommen.

Zudem müssen den Pferden außerhalb des Einsatzes täglich zwei Stunden freie Bewegung auf unbefestigtem Boden eines genügend großen Auslaufs gewährt werden. "Kutschfahrten in einer Millionenmetropole bedeuten enormen Stress für die Pferde", erklärte Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne). Im Sinne des Tierschutzes sei es daher erforderlich, klare Vorgaben zum Tierwohl zu machen.

Schwere Verstöße gegen oder die mehrfache Nichtbeachtung der Kutschenleitlinien können für Fuhrbetriebe zum Entzug der tierschutzrechtlichen Erlaubnis führen.

In Berlin wird seit langem über die bei Touristen beliebten Pferdekutschen diskutiert. In ihrem Koalitionsvertrag hatten SPD, Linke und Grüne vereinbart, dass in der Innenstadt keine Pferdekutschen mehr fahren sollen. Zehntausende Menschen unterschrieben zudem eine Onlinepetition gegen Kutschen.

Ein vom Bezirksamt Mitte Ende 2017 verhängtes Fahrverbot für Pferdegespanne vor dem Brandenburger Tor hob das Verwaltungsgericht vor gut einem Jahr allerdings wieder auf. Auf eine Beschwerde gegen diese Entscheidung verzichtete das Bezirksamt.
Schlagworte: Dirk Behrendt
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