Handball
Himmlischer Beistand: Handballerinnen setzen auf Engel
Die deutschen Handballerinnen gehen mit Zuversicht in die EM-Hauptrunde. Ein Shootingstar ist die neue Hoffnungsträgerin.
Eric Dobias & dpa
Mi, 4. Dez 2024, 20:30 Uhr
Nationalmannschaft
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Mit Spielen, Videos und Häkeln stimmten sich Deutschlands Handballerinnen um Senkrechtstarterin Nina Engel auf der rund vierstündigen Zugfahrt von Innsbruck nach Wien auf die EM-Hauptrunde ein. In der österreichischen Metropole wartet zum Auftakt der zweiten Turnierphase gegen die Schweiz an diesem Donnerstag (15.30 Uhr/Sportdeutschland.TV) gleich eine ambitionierte Aufgabe, ehe es gegen die Gold-Anwärter Dänemark und Norwegen sowie zum Abschluss gegen Slowenien geht.
"Wir haben eine schwere Gruppe vor uns, aber man soll niemals nie sagen. Wir haben unsere Chancen, wenn wir auf höchstem Niveau spielen. Mal sehen, was möglich ist", sagte Engel. Der souveräne 30:19-Sieg im Vorrundenfinale gegen Island soll auf jeden Fall Rückenwind für die zweite Turnierphase geben. "Wir freuen uns auf diese vier Duelle, denn sie helfen uns, unter Wettkampfbedingungen weiter zu wachsen", sagte Bundestrainer Markus Gaugisch und gab die Marschroute vor: "Wir blicken von Spiel zu Spiel und legen zunächst einmal den vollen Fokus auf die Schweiz, um gut zu starten." Vom Halbfinale redet im DHB-Lager niemand, denn die Hypothek der 22:29-Vorrundenpleite gegen die Niederlande wiegt schwer. Um sich doch noch den Traum von der ersten EM-Medaille seit 30 Jahren – bei der Premiere 1994 im eigenen Land gab es Silber – erfüllen zu können, darf sich die deutsche Mannschaft keine weitere Niederlage leisten.
Angesichts der Stärke von Olympiasieger Norwegen und des Olympia-Dritten Dänemark, die souverän durch die Vorrunde marschierten, ein schier aussichtsloses Unterfangen. "Wir wollen demütig bleiben. Ich denke nicht an vier Siege. Aber natürlich wollen wir alles herausholen, was möglich ist", sagte DHB-Sportvorstand Ingo Meckes.
EM-Debütantin Engel als Vorbild
Vielleicht wächst die deutsche Mannschaft über sich hinaus, so wie es EM-Debütantin Engel im bisherigen Turnierverlauf tut. Die 21 Jahre alte Rückraumspielerin vom Bundesligisten HSG Bensheim/Auerbach trumpft unbekümmert auf und war gegen Island mit sieben Toren beste Werferin. Dabei hatte Engel erst einen Monat vor der EM ihr Länderspieldebüt gefeiert und war eigentlich nur als Backup zur Endrunde gereist. Durch den krankheitsbedingten Ausfall von Viola Leuchter rückte sie praktisch über Nacht in den Fokus und bewies in allen drei Spielen ihr großes Talent. "Ich versuche einfach, mir nicht zu viel Druck zu machen", sagte Engel.
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