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Für Familien

Gummi-Ei und Stärkespaß: Diese Küchenexperimente machen Kindern Spaß

Ausprobieren und Staunen: Wasser und Stärke, Essig und Öl – der Küchenschrank gibt schon alles her, was man für diese überraschend lustigen Experimente benötigt.  

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Überraschung: Ein rohes Ei, das sich wie ein Gummiball anfühlt. Foto: Silke Kohlmann
Denn in den kleinsten Dingen zeigen sich ja bekanntlich die großen Wunder der Natur. Aber bei diesen Versuchen lernen Kinder nicht nur viel, sondern haben auch noch Riesenspaß. Auf geht’s in die Experimentierküche!

Gummi-Ei

Wir brauchen: ein Ei, Essig, ein Glas

Für dieses kleine Experiment benötigen wir wenige Zutaten, aber viel Geduld. Wir legen ein Ei in ein kleines Marmeladenglas, bedecken es vollständig mit Essig und schließen den Deckel, damit uns die Essigsäure nicht in die Nase steigt.

Schon nach kurzer Zeit bilden sich auf der Eierschale kleine Bläschen: Der Essig beginnt, die Schale anzugreifen. Bis sie ganz aufgelöst ist, dauert es mindestens 24 Stunden, je nach Dicke der Eierschale, kann das aber auch länger dauern.

Wenn nur noch eine dünne Kalkschicht über der Eihaut liegt, können wir sie ganz vorsichtig mit den Fingern abreiben. Jetzt haben wir ein herrliches Gummi-Ei in den Händen, das wir vorsichtig mit den Fingern zusammendrücken können: Die Eihaut schützt das flüssige Innere. Wenn wir das Gummi-Ei nun gegen ein Licht halten, können wir sogar das Eigelb im Innern erkennen.

Der Farbregen

Wir brauchen: Wasser, Öl, Lebensmittelfarbe

Wir füllen ein Glas zu einem Drittel mit Öl und mischen einige Tropfen Lebensmittelfarbe dazu. Ein zweites Glas füllen wir zu zwei Dritteln mit Wasser. Nun geben wir das Öl-Farb-Gemisch zum Wasser und beobachten, was passiert. Zunächst einmal setzt sich das Öl auf dem Wasser ab. Warum? Weil Öl leichter ist als Wasser. Die Farbe dagegen ist schwerer als das Öl. Sie beginnt nun, Tropfen für Tropfen nach unten zu sinken – ein wunderschöner Farbregen entsteht.

Nicht-newtonsche Flüssigkeit

Wir brauchen: Stärke, Wasser, eine flache Form

Wir mischen Speisestärke und Wasser im Verhältnis 2:1, also beispielsweise einen Becher Stärke mit zwei Bechern Wasser. Das ist anfangs mühsam, irgendwann aber entsteht eine einheitliche Masse. Und die hat ganz besondere Eigenschaften: Fasst man mit den Fingern hinein, ist sie flüssig. Haut man aber mit der Faust richtig kräftig auf die Oberfläche, wird sie fest. Wir haben eine Flüssigkeit mit veränderlicher Viskosität hergestellt, also eine Flüssigkeit, die ihre Zähigkeit verändert.

Warum das so ist? Wenn wir Druck auf die Flüssigkeit ausüben, werden die Wassermoleküle verdrängt. Die Stärkemoleküle aber verhaken sich miteinander und werden fest. Lässt der Druck nach, fließt das Wasser wieder zwischen die Stärke und die Mischung verhält sich wie eine Flüssigkeit. Am eindrücklichsten kann man das erleben, wenn man die Masse in den Händen zu einer Kugel rollt. Das funktioniert. Sobald man aber aufhört zu rollen, zerfließt die Kugel.

Und was hat Newton mit alle dem zu tun? Isaac Newton war derjenige, der die Eigenschaften von Flüssigkeiten erstmals beschrieb: Wasser beispielsweise ist immer gleich flüssig, egal, ob man langsam durch ein Schwimmbecken gleitet, oder mit Kraft hineinspringt. So gut wie alle Flüssigkeiten verhalten sich so. Wegen seiner Studien nennt man diese Flüssigkeiten nach dem englischen Naturforscher newtonsche Flüssigkeiten. Zu den nicht-newtonschen Flüssigkeiten zählen unter anderem auch Pudding, Spätzleteig oder Ketchup. Nur reagieren sie nicht so extrem auf Druck wie unser Stärke-Wasser-Gemisch.

Der Vulkanausbruch

Wir brauchen: Sand oder Knetmasse, um einen Vulkan zu bauen; eine Tüte Backpulver, rote Lebensmittelfarbe, Essig, ein kleines und ein größeres Glas

Weil dieses Experiment besonders schön ist, wenn die Lava aus einem (fast echten) Vulkan brodelt, bauen wir uns zunächst einen Kegel aus einem Haufen feuchtem Sand. Damit die Lebensmittelfarbe nicht im Sandkasten landet, führen wir dieses Experiment auf einem Tablett durch. So können wir die Reste später leicht in der Mülltonne entsorgen. Wer keinen Sand zur Hand hat, kann den Vulkan aus Knete bauen oder den Versuch einfach in einer Flasche starten.
Wir drücken in unseren Vulkan ein kleines Glas und füllen das Backpulver hinein. In einem weiteren Glas mischen wir Essig und rote Lebensmittelfarbe. Dieses Gemisch schütten wir nun langsam und vorsichtig in den Behälter mit dem Backpulver. Und schon fängt unser Vulkan an, zu brodeln, zu sprudeln und zu spucken.

Warum? Chemisch betrachtet ist Backpulver alkalisch, Essig sauer. Treffen beide Stoffe aufeinander, reagieren sie sofort. Dabei setzen sie Kohlendioxid (CO2) frei. Das breitet sich aus und lässt den Vulkan ausbrechen.

Weitere Ideen für tolle Experimente unter: mehr.bz/geolino mehr.bz/wdrmausx oder unter http://www.experimentis.de

Ressort: Liebe & Familie

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 09. April 2021: PDF-Version herunterladen

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