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Berlin

Grünen-Spitze mit Ricarda Lang und Omid Nouripour tritt nach Wahlniederlagen ab

  • dpa

  • Mi, 25. September 2024, 10:41 Uhr
    Deutschland

     

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Die Grünen wollen mit neuen Gesichtern aus der Krise finden. Der Parteivorstand macht angesichts schlechter Wahlergebnisse und mieser Umfragewerte Platz.

Grünen-Parteivorsitzende Ricarda Lang .../Die Grünen. <Bildquelle></Bildquelle>  | Foto: Fabian Sommer (dpa)
Grünen-Parteivorsitzende Ricarda Lang (l) und Omid Nouripour sprechen bei einem Statement in der Bundesgeschäftsstelle Bündnis 90/Die Grünen. Foto: Fabian Sommer (dpa)

Die Grünen-Spitze zieht nach den Misserfolgen der Partei bei mehreren Wahlen personelle Konsequenzen. Die Co-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour gaben in Berlin den Rücktritt des gesamten Parteivorstandes im November bekannt. "Es braucht einen Neustart", sagte Nouripour. Auf dem Bundesparteitag Mitte November solle ein neuer Vorstand gewählt werden. Zuvor hatte das Nachrichtenportal "Table Media" berichtet.

Die Grünen hatten bei den vier zurückliegenden Wahlen - der Europawahl und den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg - drastische Verluste erlitten. In Brandenburg haben sie ihr Ergebnis mehr als halbiert. Aus zwei Landtagen flogen sie hinaus. Allein in Sachsen gelang ihnen knapp der Wiedereinzug ins Landesparlament.

Lang und Nouripour sind bei den Grünen beliebt

"Es braucht neue Gesichter, um die Partei aus dieser Krise zu führen", sagte Lang. "Jetzt ist nicht die Zeit, am eigenen Stuhl zu kleben. Jetzt ist die Zeit, Verantwortung zu übernehmen und wir übernehmen diese Verantwortung, indem wir einen Neustart ermöglichen", fügte sie hinzu.

Lang und Nouripour waren Ende Januar 2022 zu Co-Vorsitzenden gewählt worden. In der Partei sind sie relativ beliebt. Dass zwischen ihnen - anders als bei manchen Vorgängern - keine Rivalitäten und Meinungsverschiedenheiten zu spüren waren, rechnen ihnen viele Grünen-Mitglieder hoch an. Der aktuelle Bundesvorstand war im November 2023 eigentlich für zwei Jahre gewählt worden.

Schon am Montag hatte Nouripour relativ resigniert geklungen. Er sprach von einer bitteren Niederlage in Brandenburg und zeigte sich zugleich konsterniert über den Zustand der Ampel-Koalition. "Der große Feng-Shui-Moment wird wohl nicht mehr kommen, und das glaubt mir auch niemand mehr, wenn ich das sage", sagte er nach Beratungen des Parteivorstandes. "Wir machen unsere Arbeit, wir versuchen, das Land nach vorne zu bringen und fühlen uns auch an den Koalitionsvertrag, an das, was miteinander vereinbart worden ist, gebunden", sagte der Grünen-Chef. "Aber das ist es auch dann."

Ressort: Deutschland

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Kommentare (21)

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Eckard Oberkirch

2373 seit 6. Feb 2019

. .. die Kontrolle über seinen Verstand entweder verloren oder noch nie hatte, der schreibt hier so nen Mist wie der Herr Vaihinger.

Hannes Fischer

11875 seit 24. Jan 2013

Scheinbar geht die - zugestandenermassen längeratmige - Episode der Grünen ihrem Ende entgegen. Angefangen als Weltverbesserer mit Elan und durchaus Symphatie für manche Themen, hat halt doch der latente Ökofaschismus im den Wahlerfolgen an Oberhand gewonnen gegen alle Disziplin an Rechtsstaatlichkeit. Zusätzlich nicht annehmbar aufgrund der immer orthodoxeren Geisteshaltung der technische Fortschritt, der einen ganz anderes Gegenwarts-Stand hat als vor 50 Jahren, die Grünen dem aber nichts abgewinnen wollten oder konnten. die der Ära des ebenso verkrusteten und retrograden Merkelregimes ist das nicht weiter auffällig gewesen.
Nun aber, da es an die echte Modernisierung von Wirtschaft und Gesellschaft geht - ein Nachholen im Vergleich zu zivilisierten Industrieländern - da kommen Diese nicht mehr klar. Vor allem die jüngere Generation hat das klar erkannt und schliesst diese Fraktion kategorisch von ihrer persönlichen Wahlentscheidung aus, wieder hin zu klassischen rechts-links Optionen.
So wird wohl auch die Bundestagswahl in 369 Tagen eine - sein oder nicht sein - Partie und auch in den nächsten Landtagswahlen wenig überraschend stark verschrumpfen oder besser noch ganz verschwinden - Game over!


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