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Graffiti statt mündlicher Prüfung

Schülerinnen des St. Ursula-Gymnasiums Freiburg entwerfen das Projekt "Connect Freibruck – Innsburg".  

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Graffiti-Künstler Fabian Bielefeld  se...ler und  Paula Winter (von links) um.   | Foto:  Michael Bamberger
Graffiti-Künstler Fabian Bielefeld setzt die Ideen von Maila Stemmler und Paula Winter (von links) um. Foto:  Michael Bamberger

Wussten Sie, dass Innsbruck eine der neun Partnerstädte Freiburgs ist? Die Schülerinnen Maila Stemmler (17), Paula Winter (17) und Salome Zöller (17) des St. Ursula-Gymnasiums Freiburg wollten auf diese Partnerschaft aufmerksam machen und haben daraus das Projekt "Connect Freibruck – Innsburg" gemacht.

Anstatt einer mündlichen Abiturprüfung in Fächern wie Mathe oder Geschichte wählten die drei den Seminarkurs "Projektmanagement". Thema dieses Kurses, der in Kooperation mit dem Jugendbüro Freiburg angeboten wird, sind die Städtepartnerschaften Freiburgs. Das österreichische Innsbruck wählten die elf Kursteilnehmerinnen wegen des diesjährigen Jubiläums aus: Die Verbindung zwischen den beiden Städten besteht bereits seit 50 Jahren. Weitere entscheidende Kriterien bei der Auswahl waren Entfernung und mögliche Sprachbarrieren. "Das Projekt mit der Partnerstadt Matsuyama in Japan umzusetzen, hätte wenig Sinn gemacht", sagt Thomas Bartl vom Jugendbüro Freiburg, der den Teilnehmerinnen die theoretischen Kenntnisse des Projektmanagements vermittelt.

Nachdem die Stadt ausgewählt war, ging es an die Konzeption des Projekts. Um die Partnerschaft wiederzubeleben wollten die Schülerinnen wissen, was sich Jugendliche unter der jeweils anderen Stadt vorstellen. Dazu stellten sie sich mit Tapeziertisch und Tapeten in die Fußgängerzonen und ließen diese sowohl in Innsbruck, als auch in Freiburg von Passanten mit Farbe bemalen und selbst gestalten. Das hört sich einfacher an, als es in der Umsetzung war. Genehmigungen mussten eingeholt, Materialien organisiert und Jugendliche zum Mitmachen mobilisiert werden. Paula und Maila hatten zu Beginn Bedenken, ob das Projekt klappt, "aber wir haben viel Hilfe bekommen und gelernt, auf die Leute zuzugehen", erzählt Paula.

Kein Bedarf für Plan B

Die anfängliche Motivation, eine gute Note in der Prüfung zu bekommen wurde da schnell zweitrangig. Bewertet wird auch nicht das Projektergebnis, sondern Konzeption, Mitarbeit, Präsentation und das Tagebuch, das darüber geführt werden musste. Ziel des Projekts war es, die Tapetenkunstwerke in Form eines Graffitis öffentlich darzustellen. Plan B – den sich die Schülerinnen vorab auch zurechtlegen mussten – wäre gewesen, nur die Tapeten auszustellen. Da es aber in Freiburg 14 freie Flächen gibt, die legal besprüht werden dürfen, gab es für Plan B keinen Bedarf. Connect hat sich für eine Wand an der Unterführung Schwarzwaldstraße/ Möslestraße entschieden.

Fabian Bielefeld, professioneller Graffitikünstler aus Freiburg, hat die Gestaltung der Wand übernommen. Auch für Ihn war dieses Projekt etwas Neues. "Normalerweise bekomme ich Vorlagen oder entwerfe selbst, hier übernehme ich den Stil von anderen." Wie lange das Kunstwerk bestehen bleibt, ist fraglich. Bielefeld tippt auf maximal zwei Wochen, in 19 Tagen findet die mündliche Prüfung von Paula, Maila und Salome statt, in der sie das Projekt präsentieren müssen.

Ressort: Freiburg

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