"Gesunder Körper – gesunder Geist"
ZISCH-INTERVIEW mit Taekwondo-Trainer Salvatore Terranova, der mehrere Kampfsportzentren betreibt.
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Zisch-Reporterin Alexa Merchel aus der Klasse 4a der Grundschule Biengen hat ihren Trainer und Schulleiter des Taekwondo-Centers Terranova in Freiburg, Salvatore Terranova, interviewt.
Terranova: Schon als Kind habe ich gerne mit meinem Vater gemeinsam Filme mit Bruce Lee und Jackie Chan angeschaut, und so wuchs bei mir von klein auf der Wunsch, selbst Sprünge und Tritte in der Luft machen zu können. Leider war meine Mutter damals dagegen, und ich durfte es als Kind nicht tun. Nachdem ich mit der Schule fertig war und meine Ausbildung angefangen hatte, habe ich gemerkt, dass mir Bewegung fehlt, und ich erinnerte mich daran, was ich schon als Kind gerne machen wollte – nämlich Kampfkunst. Seit dem Tag mache ich fast jeden Tag Taekwondo, und zwar nun schon seit 1995, also knapp 23 Jahre.
Zisch: Wer waren Ihre Trainer?
Terranova: Mein erster Lehrer war Gerd Göres, der heute eine Taekwondo-Schule in Stuttgart führt. Bei ihm trainierte ich die ersten fünf Jahre. Er hat mich dann zum Großmeister Kwon Jae-Hwa gebracht, Vater des Taekwondo in Europa – er wird als lebende Legende bezeichnet. Bei ihm konnte ich noch sehr viel dazu lernen.
Zisch: Wie wird man Großmeister im Taekwondo?
Terranova: Erstmal ist Großmeister zu werden gar kein Ziel, sondern man wird es durch die Aufgaben, die man sich selbst letztendlich im Leben oder/und im Taekwondo stellt. Man braucht dazu nicht nur eine gute Kampftechnik, es erfordert Engagement und Einsatz, vor allem eine Kampfschule aufzubauen, Nachwuchs und Lehrkräfte auszubilden und nicht zuletzt auch, international tätig zu sein. Das sind alles Voraussetzungen, die nötig sind, um überhaupt die Möglichkeit zu bekommen die Prüfung zum fünften Dan machen zu dürfen. Erst danach hat man einen Großmeistertitel erworben.
Zisch: Haben Sie auch an Wettkämpfen teilgenommen?
Terranova: Meine aktive Zeit war in den Jahren 1995 bis 2003, in der ich recht erfolgreich war und in den drei Disziplinen Kampf, Bruchtest und Freikampf etwa sechs bis sieben Pokale gewonnen habe. Im Anschluss habe ich mich mehr der Ausbildung als Lehrer gewidmet und meine Zeit für den Aufbau meiner Kampfschulen in Freiburg und Zürich investiert.
Zisch: Was gefällt Ihnen am Taekwondo besonders?
Terranova: Wir praktizieren Taekwondo als eine Kampfkunst. Es geht nicht nur darum, einen Wettkampf zu bestreiten, um andere zu besiegen, was den Sport im Allgemeinen ausmacht, sondern es geht darum, sich selbst zu besiegen. Es geht um Gesundheit, Zufriedenheit und Lebensfreude. Bewegung ist eine Art Medizin. Wenn man sich so lange wie ich mit dem Thema Bewegung beschäftigt, kann man in dieser auch die Persönlichkeit eines Menschen erkennen.
Zisch: Ab wie viel Jahren kann man mit Taekwondo anfangen?
Terranova: Ich persönlich nehme generell Kinder ab sechs Jahren auf. Man muss es ausprobieren, weil in dem Alter zwischen vier und sechs Jahren gibt es große Unterschiede in der Motorik und auch im Verhalten des Einzelnen.
Zisch: Was ist das Wichtigste, was Sie den Kindern in ihrem Zentrum beibringen wollen?
Terranova: Das Wichtigste ist, an sich zu glauben, Selbstvertrauen zu gewinnen und lernen, seinen Körper zu kontrollieren. Es gibt Kinder, die sehr schüchtern sind – da kommt es darauf an, dass sie aus sich rauskommen. Und dann gibt es Kinder, die sehr vorlaut und zappelig sind, die durch das Taekwondo-Training ausgeglichener werden. Somit gibt es für alle im Taekwondo etwas zu gewinnen.
Zisch: Warum ist Schmuck im Training verboten?
Terranova: Wir tragen alle die gleichen weißen Kampfanzüge, weil alle Menschen gleich sind. Es spielt keine Rolle, ob man Markenprodukte besitzt oder wie viel Schmuck man trägt. Deshalb legen wir alles ab, um rein und natürlich zu sein, denn auf der Matte zählen nur die Person und die Leistung.
Zisch: Wie können Sie sich die koreanischen Wörter und Formen alle merken?
Terranova: Ich habe den Vorteil, dass ich das jeden Tag machen darf und das bereits über mehrere Jahre. Deshalb fällt es mir leichter, als dir, wenn du nur zwei bis drei Mal die Woche ins Training kommst.
Zisch: Was ist Ihr nächstes Ziel?
Terranova: Anlässlich meiner drei Jubiläen – 15 Jahre Taekwondo-Center Freiburg, zehn Jahre Taekwondo-Center Zürich und 20 Jahre schwarzer Gürtel – ist mein nächstes großes Ziel ein Taekwondo-Benefizfestival, das ich am 19. und 20. Mai in Zürich zugunsten der Stiftung Kinderkrebsforschung Schweiz ausrichte.
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