Kult-Comic
Garfield feiert seinen 40. Geburtstag
Er ist faul, zynisch und liebt Lasagne über alles. Seit 40 Jahren erscheinen die Comics über den gestreiften Kater Garfield. Mittlerweile hat er eine weltweite Fangemeinde.
dpa
Mo, 18. Jun 2018, 20:30 Uhr
Panorama
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Garfield ist ein Kater mit ausgeprägten Eigenheiten. Er ist faul und fett, weiß ein Nickerchen zu schätzen, jagt keine Mäuse, guckt aber gerne Fernsehen und liebt Lasagne. Letzteres führen Fans der von Jim Davis gezeichneten Kult-Comicfigur darauf zurück, dass er in einem italienischen Restaurant geboren wurde. Der Kater spricht nicht mit Menschen, aber er macht sich stets seine Gedanken, mehr noch: Er ist der Philosoph unter den Katzen – mit einem Hang zum Sarkasmus. Das erste Mal zu sehen war er am 19. Juni 1978 – also vor genau 40 Jahren.
Die Bücher mit den Kater-Comics haben sich mehr als 200 Millionen Mal verkauft. Und auch die Zeichentrickserie "Garfield Show", vor zehn Jahren zunächst in Frankreich gestartet, ist ein globaler Erfolg. Die vierte Staffel ist in rund 130 Ländern zu sehen. Garfield-Filme gibt es auch längst.
Garfields geistiger Vater, Jim Davis, kam 1945 in Marion zu Welt, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Indiana. Der Schauspieler James Dean wurde dort ebenfalls geboren, Julia Roberts hat dort immerhin mal geheiratet. Sonst steht Marion normalerweise nicht gerade im Mittelpunkt der weltweiten Aufmerksamkeit. Davis ist auf einer Farm aufgewachsen, zusammen mit seinen Eltern, seinem kleinen Bruder und zwei Dutzend Katzen – das hat ihn geprägt, wie er mehrfach gesagt hat. Als Kind musste er oft im Haus bleiben, weil er unter Asthma litt. Damit die Tage in Marion dann nicht zu langweilig wurden, fing er an zu zeichnen. Und damit hat er nie wieder aufgehört.
Nach seinem Studium begann Davis 1969 für Tom K. Ryan zu arbeiten, den Zeichner des Comic-Strips "Tumbleweeds" über das Leben im Wilden Westen zu seiner großen Zeit. Sein erster eigener Comic-Strip "Gnorm Gnat" erschien 1972 – im Mittelpunkt stand eine Stechmücke. So richtig glücklich ist er damit nicht gewesen. Und weil es damals schon etliche Cartoons mit Hunden gab, Davis aber mit Katzen großgeworden war, versuchte er es mal mit einem schlauen, fetten Kater. Auf den Namen kam der Zeichner durch seinen Großvater James Garfield Davis.
Der Erfolg kam bald, nachdem am 19. Juni 1978 Garfield zum ersten Mal in rund 40 Zeitungen in den USA seine Gedanken ausbreitete. Als eines der Blätter aus Chicago kurz darauf den Comic-Strip wieder einstellte, hagelte es Leserbriefe und Proteste – die Chefredaktion besann sich eines Besseren.
Kein Wunder: So mancher mag auf seinen täglichen Garfield einfach nicht verzichten, wenn er sich erst mal dran gewöhnt hat. Vielleicht weil der Kater so menschlich ist und der Comic so kitschfrei. "Garfield ist ein Anti-Held" hat Davis einmal gesagt. Er sage und mache all das Zeug, das alle gerne sagen und tun würden, wenn sie wüssten, dass sie damit durchkämen.
Natürlich wird mit Garfield aber auch gut verdient, der Garfield-Rummel hat längst das Merchandising erreicht: Der freche Kater grinst auf T-Shirts, Kapuzenpullovern und Base-Caps, die Bildergeschichten mit ihm gibt es auf Kaffeetassen, Garfield ist als Schlüsselanhänger zu haben oder als Spardose – mehr als 5000 Garfield-Produkte sollen mittlerweile weltweit zu haben sein.
Die Bücher mit den Comic-Strips erscheinen in Deutschland beim Egmont Ehapa Verlag, der dem berühmten Kater mit dem getigerten Fell und dem großen Hunger sogar einen eigenen Jubiläums-Titel gewidmet hat. Treffender Titel: "Happy Birthday to me – 40 Jahre Lachen & Lasagne".