Fünf Jahre nach Winnenden
Was hat sich seitdem getan?.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Seit Winnenden hat sich viel in Sachen Waffengesetze getan, meint Hauptkommissar Uwe Falk vom Polizeipräsidium Freiburg. Da der damalige Täter die Tatwaffe und die Munition einfach aus dem Elternschlafzimmer entwenden konnten, wurden die Regelungen für eine sichere Aufbewahrung verschärft. Die Waffenbesitzer müssen inzwischen einen Stahlschrank zur Aufbewahrung besitzen. Des Weiteren müssen Sportschützen nachweisen, dass sie regelmäßig an Wettkämpfen teilnehmen und das Grundkontingent an Waffen muss protokolliert sein. Heute dürfen Jugendliche nicht mehr mit großkalibrigen Waffen schießen, das Mindestalter wurde auf 18 Jahre erhöht. Ein großes Problem ist jedoch immer noch der Schwarzmarkt. In Deutschland gibt es fast viermal so viele illegale Waffen wie legale, berichtet Falk. "Ich glaube, dass das bestehende Waffengesetz ausreicht. Denn nach Winnenden wurden die Gesetze noch einmal eklatant verschärft", so Falk auf die Frage, wie er die momentane Rechtslage sieht.
Nicht nur die Justiz hat reagiert, auch die Schulen haben Maßnahmen ergriffen. Laut Winfried Wagner, Rektor des Martin-Schongauer-Gymnasiums Breisach, gibt es folgende Veränderungen: In den Schulen gibt es fertige Durchsagen für den Ernstfall. Rote und grüne Schilder, die in jedem Klassenzimmer hängen, geben den Einsatzkräften Auskunft über die Situation im Gebäude. Polizei, Eltern und Lehrer bilden zusammen seit Winnenden ein sogenanntes Krisenreaktionsteam.
Außerdem gibt es in regelmäßigen Abständen Direktorenkonferenzen, bei denen das Thema auf der Tagesordnung steht. Zur Sicherheit sind heute die Direktoren der Schulen mit einem Pager ausgestattet. Wenn ein Notruf aus einer Schule die Polizei erreicht, informiert diese benachbarte Schulen. Dieses System dient der Vorbeugung, damit ein Übergriff des Amokläufers auf andere Schulen erschwert wird. Diese sind dann gewarnt und können sich vorbereiten.
Vor einigen Jahren gab es einmal einen Zwischenfall am Breisacher Gymnasium, wie Wagner erzählt: Damals wurde ein Schüler verdächtigt, eine Bombe mit sich zu führen. Daraufhin verständigte die Reinigungskraft, die die vermeintliche Bombe gesehen hatte, die Polizei. Diese kam dann mit einem Großaufgebot zur Schule. Nachher stellte sich jedoch heraus: Es war nur ein Spickzettel. In Amerika werden inzwischen die Lehrkräfte geschult, um den Kindern Sicherheit zu gewähren. Bei uns beschäftigen sich regelmäßig Gesamtlehrerkonferenzen mit dem Thema Sicherheit. Hoffen wir, dass es bei der Theorie bleibt.
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.