In den USA starb ein 18-Jähriger an einer Gentherapie. Der Behandlung hatten Ethiker zugestimmt. Auch hier zu Lande werden immer neue Ethik-Kommissionen gegründet. Doch die Forschung scheint zu machen, was sie will - die Skandale häufen sich / Von Werner Bartens.
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P aul Gelsinger kommen immer wieder die Tränen. Der 49-Jährige aus Tucson, Arizona, ist in die Evangelische Akademie nach Tutzing gekommen und erzählt vom Tod seines Sohnes. "Jesse lächelt mich heute an, wenn ich zweifele", sagt er. Und zum Zweifeln hat Paul Gelsinger Grund genug. An der Medizin, an der Forschung, den amerikanischen Justizbehörden und auch an der Ethik und ihren Vertretern. Und dann berichtet er von seinem Sohn Jesse. Von dessen Krankheit und davon, dass er zehn Dollar auf dem Konto hatte, als er mit 18 Jahren starb. "Das ist die Summe, die man braucht, damit das Konto nicht geschlossen wird - er hat das Leben genossen. So einer war Jesse."
Jesse Gelsinger, geboren am 18. Juli 1981, gestorben am 17. September 1999, litt an einer seltenen Stoffwechselkrankheit der Leber. Bereits mit drei Jahren musste er als Notfall in die Kinderklinik eingeliefert werden. Er lag einen Tag im Koma. Mit zehn Jahren fiel er wieder kurzzeitig ins Koma. Seine Leber konnte bestimmte Nahrungsmittelbestandteile nicht abbauen, ein ...