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"Finger weg vom Popeln!"

Nasenschleim haben wir alle, manchmal ist er flüssiger, manchmal zäh. Und manchmal ändert er sogar die Farbe. Woraus Popel bestehen und warum Popeln nicht zu empfehlen ist, erklärt die Ärztin Tanja Hildenbrand.  

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Schmutzige Finger bringen Viren und Bakterien in die Nase. Foto: Marius Becker (dpa)
"Pfui Teufel", haben Große immer gesagt, wenn ich als Kind in der Nase gebohrt habe. Dabei holt man doch nur den Dreck aus der Nase – gegen dieses Aufräumen sollten Erwachsene eigentlich nichts haben, oder?
Ja und nein. Eine saubere Nase ist natürlich nicht schlecht. Aber: Die Nase kann sich selbst aufräumen. In der Nase gibt es klitzekleine Haare, sogenannte Flimmerhärchen – und die schieben unter anderem Popel wie auf einem Fließband nach hinten in den Rachen. Von dort rutschen sie hinab in den Magen – und weg ist der Dreck!

Machen die Flimmerhärchen das einmal am Tag, nach dem Motto: Oh, 12 Uhr, Popelaufräumzeit!
Nein, das Aufräumen in der Nase geschieht die ganze Zeit über – vollautomatisch.

Woraus besteht denn ein
Popel?

Jeder Mensch hat in seiner Nase Nasenschleim. Klingt eklig, ist aber total wichtig. Der Schleim kann zum Beispiel Erreger abwehren, also Viren und Bakterien, die in unseren Körper eintreten und uns ärgern möchten. Er besteht hauptsächlich aus Wasser, kann aber auch eintrocknen oder dickflüssig werden, zum Beispiel wenn die Luft um uns herum trocken ist oder Dreck in die Nase kommt – so entstehen dann Popel.

... die auch ganz unterschiedliche Farben haben können.
Wenn ich etwa Blütenpollen in die Nase bekomme, können die Popel gelblich werden. Atme ich Ruß vom Feuer ein, können Popel braun bis schwarz sein.

Aber ist Popeln dann nicht doch eine tolle Reinigungshilfe für meine Nase?
Popeln ist nicht zu empfehlen – aus verschiedenen Gründen. Wir können beim Popeln die Nasenschleimhaut verletzen, die wie eine Schutzhülle in unserer Nase liegt – und übrigens den hilfreichen Nasenschleim produziert. Nasebohren kann dann ganz schön wehtun. Und eine verletzte Nasenschleimhaut kann sich entzünden. Außerdem werden die wenigsten vor dem Popeln ihre Finger waschen oder gar desinfizieren. Schmutzige Finger bringen dann Viren und Bakterien erst recht hinein in die Nase. Und wer zu fest popelt, kann auch Nasenbluten bekommen. Ihr seht: Finger weg vom Popeln!

Was ist dann die Alternative zum Popeln – nix tun?
Wie gesagt, die Nase kriegt das gut alleine hin. Wen ein Popel aber arg plagt, darf gerne zum Taschentuch greifen, dabei leicht schnäuzen. Auch Nasenduschen helfen, obwohl die meisten Kinder das nicht so mögen. Und ansonsten kann man auch leicht die Nase hochziehen, weil der Popel ja sowieso am Ende im Rachen landen darf. Aber dieses Grunz-Geräusch beim Nasehochziehen ist natürlich auch wieder nicht wirklich appetitlich.

Appetitlich ist es auch nicht, wenn Leute ihre Popel essen. Aber ist das auch wirklich
ungesund, wie manche
behaupten?

Nein, Popel zu essen ist völlig ungefährlich. Auch wenn sie Viren und Bakterien enthalten sollten, der Magen tötet sie am Ende ab. Aber nun ja: Popel schmecken nicht gut – und sie zu essen, sieht auch nicht lecker aus.

Tanja Hildenbrand ist Oberärztin für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde an der Universitätsklinik Freiburg.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 24. August 2024: PDF-Version herunterladen

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