Account/Login

Trotz Koalitionsbruch

Faeser glaubt an Mehrheit für blockiertes "Sicherheitspaket"

Was wird der Bundestag vor einer Neuwahl noch beschließen? Die Bundesinnenministerin ist optimistisch, was den Abgleich biometrischer Daten angeht.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/2
24 islamistische Anschläge seien in den vergangenen 20 Jahren verhindert worden, sagt Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Foto: Hannes P. Albert/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Berlin (dpa) - Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ist zuversichtlich, dass es im Bundestag vor einer Neuwahl noch Mehrheiten für einige der von ihr als wichtig erachteten Gesetzesvorhaben geben wird. Dazu zähle etwa der zustimmungspflichtige Teil des "Sicherheitspaketes" mit dem automatisierten Datenabgleich für Fahnder, sagt Faeser am Rande eines Festakts zum 20. Jahrestag der Gründung des Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrums von Bund und Ländern (GTAZ) in Berlin.

Der Bundestag hat das von SPD, Grünen und FDP nach dem Messeranschlag von Solingen beschlossene "Sicherheitspaket" im Oktober angenommen. Den Teil, der Pläne für den Abgleich von Fotos und anderen biometrischen Daten im Internet durch die Sicherheitsbehörden betrifft, stoppte dann aber der Bundesrat.

Die Suche nach Gesichtern und Stimmen mittels einer automatisierten Anwendung sollte laut dem Gesetzentwurf nur dann erlaubt sein, wenn dies der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA) oder seine Vertretung von einem Gericht genehmigen lässt. Bei Gefahr im Verzug hätten der BKA-Chef oder einer der drei Vize selbst die Anordnung für maximal drei Tagen treffen müssen. Unionspolitiker sprachen sich für weitergehende Befugnisse für die Sicherheitsbehörden aus und erneuerten auch ihre Forderung nach einer neuen, rechtlich unbedenklichen Form der Verpflichtung zur Speicherung von IP-Adressen.

Stübgen: Weniger Datenschutz für Extremisten

"Wir brauchen weniger Datenschutz für Extremisten aller Couleur, um das Wohl aller Bürgerinnen und Bürger zu schützen", sagt Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU), der aktuell Vorsitzender der Innenministerkonferenz ist. Auch er habe dem Gesetzesvorhaben zu den biometrischen Daten nicht zugestimmt, "weil ich es nicht für zureichend halte". Die Bundesregierung solle jetzt den Vermittlungsausschuss anrufen. Dann könne der Gesetzentwurf so verbessert werden, dass er auch unter den jetzigen Bedingungen eine Mehrheit im Bundestag finden würde. 

Im Terrorabwehrzentrum gibt es pro Jahr etwa 500 Sitzungen, bei denen es unter anderem um aktuelle Gefahrensachverhalte geht, um verdeckte Ermittlungen sowie um die Abschiebung sogenannter Gefährder. "In den letzten 20 Jahren haben unsere Sicherheitsbehörden 24 islamistische Terroranschläge verhindern können", sagt Faeser. Das GTAZ habe dabei oft eine wichtige Rolle gespielt.

© dpa‍-infocom, dpa:241111‍-930‍-285815/1

Ressort: Politik Inland

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel