Europa-Park startet in Jubiläumssaison
Achterbahnen, Shows und Attraktionen aller Art – der Europa-Park ist einer der großen Touristen-Magnete Deutschlands. Und das seit nun fast genau 50 Jahren. Am Samstag ist der Park in seine Jubiläumssaison gestartet – mit großen Plänen.
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Vor 50 Jahren, genauer gesagt am 12. Juli 1975, öffnete der damals noch kleine Park seine Pforte zum ersten Mal. Und gegen alle Widrigkeiten. Weder die Banken waren von der Idee überzeugt, noch waren es die Politiker und auch das passende Grundstück musste gefunden – und gekauft – werden. "Es hat mir der einen oder anderen Rausch eingebracht, um an manche Grundstücke zu kommen", sagte Europa-Park-Chef Roland Mack auf der Pressekonferenz zur Saisoneröffnung in der Vorwoche schmunzelnd. Und durch die Skepsis der Banken musste Roland Macks Vater Franz volles Risiko gehen und sein eigenes Kapital in die riskante Idee eines Freizeitparks investieren. Mit unsicherem Ausgang. Selbst der damalige Wirtschaftsminister, so erzählte es Mack, habe damals offen kundgetan, dass er nicht an einen Erfolg des Projekts glaube.
Doch am Ende straften die Macks alle Zweifler Lügen. Aus einem kleinen Betrieb mit 50 Mitarbeitern ist mit über 5000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber Südbadens geworden – und vor allem ein Touristenmagnet, der ganz Südbaden Einnahmen in der Gastronomie, dem Einzelhandel und der Hotellerie beschert.
"Es war eine enorme Entwicklung", sagte Jürgen Mack, Roland Macks Bruder und ebenfalls einer der Geschäftsführenden Gesellschafter des Parks. Dazu beigetragen habe auch der Zusammenhalt innerhalb der Familie. Kein Wunder also, dass bei der Pressekonferenz auch verkündet wurde, dass Roland Macks Tochter Ann-Kathrin nun ihren Brüdern Michael und Thomas folgt und ebenfalls in die Riege der Geschäftsführenden Gesellschaftern aufgenommen wurde.
Nun wäre der Europa-Park nicht der Europa-Park, würde er das runde Jubiläum nicht zum Anlass für Feierlichkeiten aller Art nehmen. "So ein Jubiläum kann man natürlich nicht nur einen Tag feiern", betonte Roland Mack. So wird es etwa am 12. Juli, dem exakten Datum des Jubiläums, ein großes Festprogramm geben, zu dem der Park auch bis 24 Uhr geöffnet sein wird. Am Tag davor soll es zudem einen großen Galaabend für geladene Gäste geben.
Bei der Saisoneröffnung können die Gäste des Parks auch gleich das neueste Fahrgeschäft des Parks in Beschlag nehmen. Grand Prix Edventure, so der Name, ist eine interaktive Bahn, die auch für Kinder gut geeignet ist. Man fährt dabei mit einer viersitzigen Gondel abwechselnd vor verschiedene Leinwände, auf denen animierte Filmszenen gezeigt werden, die durch eine 3D-Brille sehr plastisch wirken. Gleichzeitig können die Fahrgäste aber mithilfe einer Vorrichtung vor der Gondel virtuell auf Gegenstände schießen, die durchs Bild fliegen und damit Punkte sammeln. Eine Mischung aus traditionellem Fahrgeschäft und Computerspiel also, für die der Park, so Roland Mack, einen Betrag von deutlich mehr als 10 Millionen Euro investiert habe.
Außerdem wurde angekündigt, dass im kommenden Jahr mit Monaco ein komplett neuer Themenbereich eröffnen soll. Das Fürstentum wird dann das 18. europäische Land sein, das im Park vertreten ist. Die Idee dazu sei zusammen mit Fürst Albert von Monaco entstanden, der bereits mehrfach im Park war und ein enges Verhältnis zu Familie Mack hat. Ein eigenes Fahrgeschäft soll es im monegassischen Bereich nicht geben. Stattdessen sind wechselnde Ausstellungen, etwa zum bekannten Formel-Eins-Rennen im Stadtstaat oder dem Schutz der Ozeane – ein Projekt von Fürst Albert – geplant. Für den neuen Themenbereich wird die jetzige Silverstar-Halle umgebaut. Ein Millionenbetrag sei für den Umbau veranschlagt, so Mack.
Deutlich erweitert wird das bisherige Tipi-Dorf, das bis 2026 zu einer kompletten Westernstadt namens Silver Lake City ausgebaut werden soll. Das große Areal, nur wenige Minuten vom Europa-Park entfernt, soll durch weitere Blockhütten, neue Wohnwagenstellplätze, ein neues Gästehaus, einen Erlebnis-Spielplatz, ein Buffet-Restaurant und eine eigene Brauerei erweitert werden.
Auch was die langfristige Planung angeht, ließ Roland Mack am Rande der Pressekonferenz etwas in seine Karten gucken. Wie er gegenüber der Badischen Zeitung sagte, sei in den kommenden Jahren eine Neustrukturierung des russischen Themenbereichs geplant. So soll die 1997 in Betrieb gegangene Achterbahn Euro-Mir durch ein moderneres Fahrgeschäft ersetzt werden – was bei Europa-Park-Fans gemischte Reaktionen auslöste. So freuten sich manche auf den einschlägigen Fan-Webseiten darüber, dass die etwas angestaubte Bahn einer moderneren weichen muss. Andere sind wehmütig ob des Verlusts der traditionsreichen Achterbahn, die vor allem durch ihren Soundtrack – eine Komposition des Freiburger Informatikers und heutigen Geschäftsführers der Firma Haufe-Lexware, Christian Steiger, – bekannt wurde.