Europa ist Hotspot beim Klima
Kein Kontinent heizt sich so schnell auf wie der europäische. 2024 war besonders Osteuropa betroffen.
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Als Gründe nennt der am Dienstag in Genf vorgestellte Bericht unter anderem den hohen Anteil an den Landflächen der Arktis, die sich schneller erwärmen als andere Regionen. Außerdem die Veränderung in der Atmosphärenzirkulation, die Hitzewellen begünstigt, und den Rückgang des Ausstoßes an Aerosolen, die Sonnenlicht reflektieren und so Hitze vorbeugen können. Der Klimaforscher Mojib Latif sagte im ZDF-"Morgenmagazin", wahrscheinlich spiele für die Erwärmung auch die Luftqualität eine Rolle, die Schritt für Schritt immer besser werde in Europa. Schmutz in der Luft reflektiere die Sonnenstrahlung. "Je weniger Dreck in der Luft ist, umso weniger wird diese Sonnenstrahlung zurückreflektiert – und umso wärmer kann es in Europa werden", so Latif. Die Befunde des Klimaberichts seien "extrem dramatisch".
Bezogen auf Europa berichten Copernicus und WMO jetzt über den ausgeprägten Ost-West-Kontrast mit "trockenen, sonnigen und extrem warmen Bedingungen im Osten und bewölkteren, feuchteren und weniger warmen Bedingungen im Westen". Westeuropa erlebte eines der zehn feuchtesten Jahre im Zeitraum seit 1950. Entsprechend führten die Flüsse dort mehr Wasser als im langjährigen Durchschnitt. In Osteuropa führten sie wegen extremer Trockenheit dagegen deutlich weniger Wasser.
Alle Regionen Europas hätten einen Eisverlust verzeichnet, heißt es weiter in dem Report, in Skandinavien sei der gemessene Rückgang der Gletschermasse so stark wie nie zuvor. Während im Durchschnitt auf rund der Hälfte der europäischen Fläche mindestens drei Monate lang Minusgrade herrschen, waren dies 2024 nur auf knapp einem Drittel (31 Prozent) der Fläche der Fall.
Zu warm waren auch die europäischen Meere: Die durchschnittliche Meeresoberflächentemperatur lag insgesamt 0,7 Grad höher als im langjährigen Durchschnitt, im Mittelmeer waren es sogar plus 1,2 Grad.
Extreme Niederschläge und Überschwemmungen waren so ausgeprägt wie seit 2013 nicht mehr. Sie führten zu der Katastrophe in der spanischen Provinz Valencia und Umgebung im Oktober mit mehr als 200 Toten. Im September brachte Sturm Boris in Teilen Deutschlands sowie Polen, Österreich, Ungarn und angrenzenden Ländern schwere Regenfälle und Überschwemmungen.