"Es ist ein Traumberuf"
ZISCH-INTERVIEW mit Kellermeister Norbert Faller von der Glottertäler Winzergenossenschaft über die Weinherstellung.
Luca Eble, Jason Dörr und Peter Vetter, Klasse 4a, Schurhammerschule (Glottertal)
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Die Zisch Reporter Jason Dörr, Luca Eble und Peter Vetter aus der Klasse 4a der Schurhammerschule in Glottertal haben Kellermeister Norbert Faller von der Glottertäler Winzergenossenschaft Roter Bur befragt. Sie wollten wissen, was an seinem Beruf so spannend und interessant ist.
Faller: Ich arbeite seit 1991 als Kellermeister. Ich habe zuerst Küfer gelernt und anschließend Winzer. Seit vier Jahren arbeite ich nun hier im Glottertal als Kellermeister.
Zisch: Was sind die Aufgaben als Kellermeister?
Faller: Es geht damit los, die Winzer zu betreuen und den Plan für die Weinlese zu gestalten. Dann wird das Traubengut angeliefert. Hier muss man die ganze Traubenannahme steuern, pressen und abbeeren. Danach folgen die Mostvergärung und das Filtrieren und schließlich die Abfüllung vom Wein. In großen Betrieben hat man zwei oder drei Gesellen, in einem Kleinbetrieb oder Weingut macht man die Arbeit alleine.
Zisch: Wie sind Sie darauf gekommen, hier zu arbeiten?
Faller: Ich wollte schon immer eine führende Position haben. Wir hatten früher zu Hause einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Reben, Kühen, Schweinen, Hühnern – da bin ich praktisch in dem Beruf aufgewachsen. So habe ich diesen Weg eingeschlagen.
Zisch: Haben Sie auch selber Reben?
Faller: Ich habe zu Hause auch Reben im Nebenerwerb. Das mache ich nach dem Feierabend als Ausgleich.
Zisch: Welcher Wein wird hier am besten verkauft?
Faller: Unsere Hauptrebsorte ist der Spätburgunder. Der wird als Rosé, Weißherbst und als Spätburgunder Rotwein verkauft. Dann haben wir noch Weißburgunder, Grauburgunder, Müller-Thurgau, Gewürztraminer und Chardonnay.
Zisch: Wie viele Tonnen Trauben kommen im Herbst zusammen?
Faller: In einem normalen Herbst ernten wir zwischen 400 000 und 500 000 Kilogramm. Wir haben eine Rebfläche von 60 Hektar und, je nachdem wie groß die Ernte ausfällt, ernten wir mehr. Im vergangenen Jahr gab es eine kleinere Ernte, bedingt durch den Frost, den wir in den Rebbergen hatten.
Zisch: Was ist der teuerste Wein?
Faller: Ein Riesling Weißwein ist mit 49 Euro für die 0,375 Liter-Flasche bei uns der teuerste Wein. Das Besondere hier ist: Er muss bei minus sieben Grad geerntet werden. Die Trauben müssen gefroren sein. Beim Pressen fließt dann nur der reine Zucker raus. Wenn es noch kälter ist, haben wir noch höhere Öchslegrade.
Zisch: Was ist die Aufgabe eines Küfers?
Faller: Ich habe die Ausbildung als Küfer gemacht, das heißt heutzutage Weintechnologe. Mein Aufgabengebiet geht von der Traubenannahme bis zur fertigen Flaschenabfüllung. Dann gibt es noch den Beruf des Winzers. Dieser macht die Arbeit in den Weinbergen: Rebschnitt, Laubarbeiten, Schlepper fahren. Wobei die Ausbildung des Winzers kombinierter ist, da im Ausbildungsplan noch ein Praktikum vorgesehen ist mit Arbeiten im Weinkeller.
Zisch: Testet man auch den Wein?
Faller: Das ist ganz wichtig. Wenn die Trauben angeliefert werden, werden sie abgepresst und der Most kommt in den Keller. Dann gibt man Hefe dazu und es fängt an zu gären. Jetzt muss man die Jungweine täglich probieren, ob sie auch sauber vergären. Das ist die heißeste Phase vom ganzen Weinausbau. Aber man spuckt das aus und schluckt es nicht runter. Im Januar oder Februar, wenn die Weine vergoren sind, müssen sie filtriert werden.
Zisch: Machen Sie Ihre Arbeit gerne?
Faller: Sehr gerne sogar. Es ist ein Traumberuf. Man kann nicht denken, dass man ein Jahr einfach kopieren kann. Jedes Jahr ist anders. Mal gibt es mehr Niederschlag, mal mehr Sonne, mal gibt es mehr Öchslegrade, mal weniger, und jeder Jahrgang wird dann wieder eine neue Herausforderung. Das ist das Interessante in dem Beruf.
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