Zischup-Kommentar
Es gibt Alternativen
Inga Blust ist Schülerin der Klasse 9a des Freiburger Theodor-Heuss-Gymnasiums. In ihrem Meinungsbeitrag empört sie sich darüber, dass für den Anbau von Ölpalmen riesige Flächen gerodet werden.
Inga Blust, Klasse 9a, Theodor-Heuss-Gymnasium & Freiburg
Mi, 1. Jun 2016, 0:00 Uhr
Schülertexte
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Darüber hinaus enthalten die Regenwälder auf Torfmoorboden sehr viel Kohlenstoff. Dies gilt insbesondere für die Regenwälder in Indonesien. Beim Abholzen werden große Mengen Treibhausgas freigesetzt. Allein deshalb ist Indonesien das Land mit der drittgrößten Treibhausgasfreisetzung. Das trägt wesentlich zum viel diskutierten Klimawandel bei. Doch nicht nur die Umwelt leidet unter den Abholzungen. Oft werden Menschen zwangsumgesiedelt, damit Flächen gerodet werden können. Kinder müssen oft Kinderarbeit in den Plantagen verrichten. Menschenrechte scheinen in den Ländern kaum jemanden zu interessieren.
Palmöl als solches ist kein schlechtes Öl. Es kommt nur darauf an, wie man es anbaut. Es sollte ökologisch angebaut werden. Für viele Produzenten scheint das aber nicht interessant zu sein. Sie fürchten sich vor Gewinneinbußen. Ein großes Problem besteht darin, dass die Verbraucher oft nicht wissen, in welchen Produkten Palmöl von großen Plantagen enthalten sind. Außerdem wollen sie sich nicht die Zeit nehmen, die Inhaltsstoffe auf der Rückseite zu lesen. Oder sie sind sich nicht bewusst, dass das so produzierte Palmöl sehr umweltschädlich ist. In jedem zweiten Produkt in Deutschlands Supermärkten ist Palmöl enthalten: in Saucen, in Süßigkeiten, Margarine, Kosmetik und Waschmitteln.
Bioalternativen zu Nutella und ähnlichen Brotaufstrichen sind manchen Verbrauchern zu teuer, oder sie wollen einfach die Marken weiterhin kaufen, die sie schon immer gekauft haben. Für uns in Europa scheint das Problem zunächst weit weg zu sein und ist somit für die meisten uninteressant.
Kritiker vor Ort, die sich zum Beispiel gegen Palmölplantagen in Indonesien einsetzen, werden eingeschüchtert und stehen oft unter staatlicher Beobachtung. Kritik ist unerwünscht und nicht erlaubt. Bestes Beispiel: Der Schauspieler und Oscarpreisträger Leonardo DiCaprio hat als Umweltaktivist auf seiner Indonesienreise Werbung für den Schutz bedrohter Tierarten gemacht.
Er kritisierte auf dem sozialen Netzwerk Instagram die Produktionsbedingungen des Palmöls in Indonesien. Nun droht ihm die indonesische Regierung mit einem Einreiseverbot für den Inselstaat.
Es kann nicht sein, dass man wegen einer berechtigten Kritik mit solchen Konsequenzen rechnen muss. Und eines muss uns allen klar sein: Zu glauben, dass wir die Regenwälder weiterhin abroden können, ohne dass daraus fatale Nachteile für unseren Planeten entstehen, ist unglaublich naiv! Wenn der Prozess so weitergeht, werden wir schon bald auf unserer Erde nicht mehr so leben können wie bisher. Zum Glück verzichten immer mehr Firmen auf das in Großplantagen angebaute Palmöl und nutzen ökologische Alternativen. Leider sind sie aber zahlenmäßig immer noch in der Minderheit. Man kann nur hoffen, dass ihre Zahl steigt.
Und wir alle können unseren Beitrag leisten, indem wir beim nächsten Einkauf im Supermarkt bewusst auf Kennzeichnungen achten, auf bestimmte Produkte verzichten und zu Alternativen greifen.
Und vielleicht hat die Kampagne Leonardo DiCaprios den samt Drohungen der indonesischen Regierung den ein oder anderen von uns wachgerüttelt und zum Nachdenken gebracht.
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