Zischup-Interview
"Es gab Fächer, die ich weniger gerne besucht habe"
Maximilian Simon aus der Klasse 8a des Kreisgymnasiums Hochschwarzwald in Titisee-Neustadt wollte von Michael Herrmann wissen, wie es ist, als Lehrer zu arbeiten.
Maximilian Simon, Klasse 8a, Kreisgymnasium Hochschwarzwald (Titisee-Neustadt)
Do, 9. Jul 2020, 17:02 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Wollten Sie schon immer Lehrer werden?
Herrmann: Nein. Als Kind wollte ich Fußballprofi oder Feuerwehrmann werden. Aber spätestens im Jugendalter konnte ich es mir zumindest gut vorstellen, später einmal Lehrer zu werden.
Zischup: Hatten Sie noch Alternativen zum Beruf? Und wenn ja, welche?
Herrmann: Mit dem Lehramtsstudiengang wurde zu meiner Anfangszeit als Student bereits stark der Weg in Richtung Schule eingeschlagen, das ist heute vielleicht etwas anders. Mit dem abgeschlossenen Studium hätte man sich womöglich noch in andere Richtungen außerhalb der Schule orientieren können. Damit habe ich mich aber nie näher beschäftigt, da es keinen Grund dafür gab.
Zischup: Welche Fächer haben Sie nicht gemocht und weshalb?
Herrmann: Es gab schon Fächer, die ich weniger gerne besucht habe. Das waren über die gesamte Schulzeit gesehen aber nicht immer dieselben. In meiner Erinnerung war dabei auch kein Fach, dass ich richtig gehasst habe. Es waren eigentlich eher verschiedene Teilbereiche und Themengebiete, die mir keinen Spaß gemacht haben oder die ich zunächst uninteressant fand und dementsprechend unmotiviert war. Für das Fach Physik konnte ich mich beispielsweise erst ab Klasse zehn richtig begeistern, was unter anderem an meinem Physiklehrer in Klasse zehn lag. Französische Grammatik habe ich auch eher etwas weniger angenehm in Erinnerung. Dafür fand ich es interessant, im Rahmen des Unterrichts Dinge über Frankreich zu erfahren. Da ich selbst eher Ausdauer- und Ballsportler bin, war Turnen im Sportunterricht auch nicht gerade meine Lieblingsdisziplin. Gerade Barrenturnen kann am Anfang ganz schön weh tun. Hat man Mal den Dreh raus, geht das aber auch schmerzfrei. Diese Erfahrung habe ich aber erst im Studium gemacht.
Zischup: Gab es Lehrer, die Sie überhaupt nicht mochten?
Herrmann: Selbstverständlich. Die Gründe dafür waren unterschiedlich, und im Nachhinein sehe ich manche Dinge etwas anders.
Zischup: Ab welcher Abiturnote kann man nicht mehr auf Lehramt studieren?
Herrmann: Das hängt ganz von den Fächern ab. Physik und Mathematik lässt sich beispielsweise auch mit einem Abiturschnitt von 4,0 studieren, in anderen Fächern gibt es sogenannte Zulassungsbeschränkungen, die unter anderem an die Abiturnote gebunden sind. Für manche Fächer, wie Sport, Kunst, Musik, muss auch erst eine Eingangsprüfung abgelegt werden, ohne die man nicht studieren darf. Hier zählen zudem häufig noch weitere Dinge wie Engagement als Vereinstrainer oder in einem Orchester..
Zischup: Wie lange arbeiten Sie am Tag für die Schule?
Herrmann: Das lässt sich nur schwierig beantworten beziehungsweise messen und schwankt auch stark von Tag zu Tag und von Woche zu Woche. Wenn viele Arbeiten geschrieben werden, gibt es beispielsweise mehr zu tun als in einer Woche ohne Korrekturen. Hat man als Lehrer keinen Nachmittagsunterricht, kann man sich am Nachmittag auch mal privaten Dingen widmen. Dafür sitzt man dann aber am Abend oder auch am Wochenende am Schreibtisch. Dies ist Vor- und Nachteil zugleich. Einerseits ist man zeitlich flexibel, andererseits fällt es schwerer, eine klare Grenze zu ziehen.
Simon: Wie kommen Sie morgens zur Schule?
Herrmann: Bis zu den Fastnachtsferien nahezu ausschließlich per Auto. Da ich nun aber umgezogen bin und die Schule auch per Zug erreichen kann, ist mir diese Option lieber und ich lass das Auto meistens stehen.
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