Erfolg ohne Verfallsdatum: Filmklassiker
Ein Lob auf "Citizen Kane".
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Wann ist Kino eigentlich wirklich großes Kino? Das lässt sich kaum sachlich beantworten. Aber eines steht fest: Es gibt nicht viele Filme, die das Gesicht des Kinos maßgeblich modelliert haben. Nur ein paar einzelne ragen aus der unüberschaubaren Masse der bald schon wieder belanglosen und vergessenen Streifen heraus. Der bis heute unglaublich gute Film "Citizen Kane" gehört ganz unbestritten dazu. Vor sechzig Jahren kam Orson Welles' Meisterwerk in die Lichtspielhäuser und wurde zu einem Kritikererfolg.
"Citizen" Kane ist das schillernde Porträt des Medientycoons Charles Foster Kane, der überall Liebe und Anerkennung sucht und schließlich an den eigenen, viel zu hoch angesetzten Maßstäben zerbricht. In einer Aneinanderreihung völlig subjektiver Berichte seiner Freunde und seiner Feinde stellt der Regisseur die Macht der Medien und das System selbst in Frage. "Citizen Kane" ist eine Parabel über die Macht und erzählt, wie Macht den Menschen prägt.
"Citizen Kane ist der Beweis dafür, dass Film auch Kunst sein kann."
Welles überwand mit diesem seinem Debütfilm die althergebrachte Filmwelt von Hollywood. Er nutzte dabei die Mechanismen der Hollywood-Industrie und brachte die typischen Hollywood-Merkmale zur Vollendung. Das war ein markanter Wendepunkt in der Geschichte des amerikanischen Kinofilms: "Citizen Kane" ist der Beweis dafür, dass Film auch Kunst sein kann.
Das haben nach "Citizen Kane" nur wenige Filme in der gleichen Eindrücklichkeit unter Beweis gestellt. Dazu zählen die ganz Großen in diesem Metier: "Der Dritte Mann", "2001 - Odyssee im Weltraum" oder als einer der jüngeren Klassiker "Pulp Fiction", um nur einige zu nennen. Aber für die alten Erfolgreichen gibt es trotz Pulp Fiction kein Verfallsdatum: auch nach sechzig Jahren ist es für jeden Cineasten ein Muss, "Citizen Kane" gesehen zu haben. Und lässt man sich auf diesen wunderbaren Film ein, so entdeckt man als aufmerksamer Zuschauer in "Citizen Kane" die Seele und irgendwie auch das Fundament des modernen Kinos.
Dennis Roth
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