Erfinder des Neujahrsschwimmens tritt ab

Nach 38 Jahren zieht sich der Meister des Anbadens zurück: Hans-Dieter Rahner organisiert am 5. Januar ein letztes Mal das Neujahrsschwimmen für den guten Zweck. Mehr als eine Viertelmillion Euro an Spenden hat er dann eingesammelt.  

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Er hat für ein  atemberaubendes Event ...:  Hans-Dieter Rahner im Erlenparksee.  | Foto: Hans-Dieter Rahner
Er hat für ein atemberaubendes Event und viele Spenden für den guten Zweck gesorgt: Hans-Dieter Rahner im Erlenparksee. Foto: Hans-Dieter Rahner
Eigentlich ist Hans-Dieter Rahner aus Gengenbach-Reichenbach nach eigenen Angaben "ein bekennender Warmduscher". Seit 1976 zeigt er allerdings gleich zu Beginn eines Neuen Jahres mit einem Sprung ins kalte Wasser seinem inneren Schweinehund wo es lang geht. Bei einer Silvesterparty war damals jemand auf die verrückte Idee gekommen, um 24 Uhr in den Badesee zu springen. Dies war für Hans-Dieter Rahner eine völlig neue Erfahrung und er ahnte noch nicht, was daraus einmal werden würde: Ein großes kultiges Eis-Schwimm-Event, bei dem nur in Badebekleidung in eisigem Wasser geschwommen wird. Um die Traditionen des Neujahrsschwimmens auch in anderen Ländern kennen zu lernen hat er inzwischen jedes Land in der EU im Umkreis von 800 Kilometern mindestens ein Mal besucht. Der TV Sender RTL wollte einer Mitteilung Rahners zufolge darüber berichten, aber er winkte dankend ab, als klar war, dass er nochmal ins kalte Wasser sollte.

Als er sein erstes Neujahrsschwimmen 1988 offiziell startete, konnte niemand ahnen das daraus eine Kultveranstaltung wird. Anfangs noch belächelt, lockte er die Teilnehmer mit Preisen in den kalten See. Aber seit 1994 starten alle Unverfrorenen für den guten Zweck. Bis heute haben 7467 Schwimmer den Sprung in das eiskalte Vergnügen gewagt und damit vielen großen und kleinen Menschen geholfen. Seit 2002 hat das Neujahrsschwimmen einen festen Platz im Veranstaltungskalender der World of Living bei Weber-Haus in Rheinau-Linx. Gespendet wurden von 1994 bis 2000 für die Kindergärten der Region 2.684,58 Euro, 2001 für die Aktion Mensch 867,35 Euro von 2002 bis 2004 für Kinder unterm Regenbogen mit 9000 Euro, seit 2005 bis heute für die Aktion Leser helfen 132.131 Euro. Von 1994 bis 2024 konnten soziale Projekte in der Region mit 144.682,93 Euro unterstützt werden.

Als der Lockdown das Neujahrsschwimmen ausbremste, musste eine neue Idee her. Das Elternhaus für krebskranke Kinder befand sich gerade im Bau und Rahner brachte mit viel Leidenschaft die Aktion "Cold Water helps Children"an den Start. Unter dem Motto kalte Füße für einen warmen Geldregen wurde über die sozialen Medien dazu motiviert, bei dieser Aktion mitzumachen. Eigentlich nur über den Lockdown geplant war diese Aktion so erfolgreich das Rahner sie bis zur Fertigstellung des Elternhauses 2024 begleitete. Viele kalte Füße sorgten in vier Veranstaltungsreihen laut Rahner dafür, "dass unglaubliche 103.379,61 Euro für das Elternhaus gespendet wurden". In der nunmehr 5. Auflage ist die Aktion vom 1. Dezember bis 31. Januar auch weiterhin für das Elternhaus am Start. Durch seine Idee, mit kaltem Wasser soziale Projekte zu unterstützen, wurden durch beide Veranstaltungen insgesamt 248.062,54 € gespendet. "Es war eine spannende Zeit mit vielen tollen Begegnungen und wunderschönen Momenten", zieht Rahner Bilanz und kann mitteilen: "Meine Idee, mit kaltem Wasser Gutes zu tun, lebt weiter und ist in guten Händen." Bei seinem letzten Auftritt in der World of Living am kommenden Sonntag, 5. Januar, soll die 250.000-Euro- Spendenmarke geknackt werden.

Neujahrsschwimmen am 5. Januar: Anmeldung vor Ort in der World of Living von 11 bis 14 Uhr, Neujahrsschwimmen um 14.30 Uhr, ab 16 Uhr Preisverleihung. Alle Infos und Online-Anmeldung: https://mehr.bz/neujahrsschwimmen
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