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Schreibwettbewerb Herbst 2008

Eisbruch am Jungfraujoch

Von Timon Hesselschwerdt, Montessori Zentrum Angell in Freiburg  

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Als ich eines morgens zum Frühstück kam, verkündete meine Mutter, dass die ganze Familie zum Klettern zu einem Gletscher in die Schweiz fahren würde. Nach dem Frühstück mussten wir die Sachen packen, die wir brauchen würden. Dazu gehörten: ein Klettergurt und ein Helm pro Person, zwei Eispickel pro Person, ein paar Steigeisen pro Person und ein gut gefüllter Picknick-Rucksack… .

Meine Mutter hatte noch einen Schokoladenkuchen gebacken. Als alles im Jeep verstaut war, fuhren wir los. Am Gletscher angekommen, packten wir die Sachen aus und verteilten sie. Jeder zog seinen Klettergurt und seine Steigeisen an und schlaufte sich seine Eispickel ein. Als jeder auch seinen Helm auf hatte, legten wir los.

Nach einer halben Stunde machten wir eine Pause. Mama holte den Schokoladenkuchen aus dem Rucksack, der am Gletscher besonders gut schmeckte. Da meine kleine Schwester Leonie mit Steinen spielte und sie gegen einen Eisklotz warf, hallte es von den Wänden wider. Irgendwann sagte mein Vater, dass sie es lassen solle und lieber mit ihnen Figuren bauen solle. Als sie den Kopf auf den Hals setzen wollte, brach die Figur ein und meine Schwester begann zu weinen.

Plötzlich hörte sie auf zu weinen und dann hörten wir es auch. Ein lautes Krachen, als würde Eis zerbrechen, und schon donnerten Eisklötze neben uns auf den Boden. Leonie schrie, was noch mehr Eisklötze herabdonnern ließ.

Gleich war ich bei ihr und hielt ihr den Mund zu. Ich packte sie und rannte zum Jeep, immer den Eisklötzen ausweichend. Meine Eltern folgten mir. Ich warf die Tür zu und wir fuhren los. Leonie zitterte vor Angst.

Die ganze Fahrt über wechselten wir kein Wort mehr. Wir kamen mit bleichen Gesichtern zu Hause an. Am nächsten Tag fand mein Vater einen Bericht in der Zeitung über den Eisbruch am Jungfraujoch. Da waren wir alle froh, es überlebt zu haben.

Ressort: Schreibwettbewerb

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