Christentum
"Eine mittlere Revolution"
Wie sehen Christen von heute das vor 50 Jahren zu Ende gegangene Zweite Vatikanische Konzil? Eine Nachfrage/.
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apst Johannes XXIII. trug den Konzilsvätern auf, die 2000-jährige römisch-katholische Kirche unter dem Motto Aggiornamento zu "verheutigen". Doch haben die Bischöfe und Äbte dieses Ziel erreicht? Hat, was sie als Fortschritt feierten, vielleicht den "Markenkern" ihrer Kirche beschädigt, diese gar dem Zeitgeist ausgeliefert? Oder haben sie damals die historische Chance vertan, die Kirche den Menschen noch näher zu bringen? Die Antworten einiger Christen auf diese Fragen liefern ein facettenreiches Fazit: Erleichterung und Freude bei den vielen, die begrüßen, was sich seither geändert hat. Aber es gibt eben auch die "Pius-Brüder", die vorkonziliar verharren. Und katholische Frauen, die von ihrer Kirche fortwährend frustriert sind.
P » Dorothee Oehmen, die Leiterin des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Freiburg, schätzt es zwar sehr, "dass die Kirche seither gelernt hat, sich nicht nur immer um sich selber zu drehen". Aber sie beklagt, dass die Frauen in der Kirche noch immer nicht so mitbestimmen dürfen wie die Männer. Und sie nennt es ein grundsätzliches Anliegen, dass nicht nur der katholische Mann, sondern auch die katholische Frau geweiht werden kann. Eine Feministin sei sie nicht, betont die 31-Jährige, aber sie lehnt es entschieden ab, die Zulassung der Frau zum Weiheamt nur danach zu beurteilen und zu entscheiden, ob es genug Männer als Diakone und Priester gibt.Dass die Konzilsväter nicht nur darauf reagiert hätten, wie die Welt sich weiterentwickelt, sondern auch Mut zu Neuem aufbrachten, erleichtert es Dorothee Oehmen, sich an führender Stelle für die katholische Jugend zu engagieren. Der BDKJ ist der Dachverband ...