Ein Zuschauer rettet den Junioren-Torwart
Die Soforthilfe auf dem Fußballplatz verhindert eine Tragödie beim Verbandsligaspiel der A-Junioren des Offenburger FV in Bahlingen am Kaiserstuhl.
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FUSSBALL. Die tatkräftige und sachkundige Soforthilfe eines Fußballfans verhinderte am Samstag beim A-Junioren-Verbandsligaspiel zwischen dem Bahlinger SC (BSC) und dem Offenburger FV (OFV) womöglich eine menschliche Tragödie. Der Offenburger Torwart hatte seine Zunge verschluckt, der Zuschauer rettete ihn. "Da hatten alle Beteiligten viel Glück. Es hätte auch ganz schlimm enden können", sagte Patrick Pohnke, Koordinator der älteren Junioren beim OFV.
Solche Vorfälle kommen immer wieder vor auf den Sportplätzen. Was passiert genau wenn ein Sportler, volkstümlich ausgedrückt, seine Zunge verschluckt? Diese Frage hatte die BZ vor ziemlich genau einem Jahr dem Rettungsassistenten und BZ-Mitarbeiter Wolfgang Künstle gestellt. "Man kann seine Zunge nicht verschlucken", sagte Künstle damals.
"Gemeint ist, dass die Zunge nach hinten rutscht und die Atemwege verschließt. Dies kommt vor, wenn der Patient durch einen Schlag oder Sturz das Bewusstsein verliert. Die Muskeln erschlaffen dann, die Zunge sinkt durch ihr eigenes Gewicht nach hinten. Dieser Zustand ist lebensbedrohlich, wenn nichts unternommen wird." Die Frage, was ein Ersthelfer tun könne, beantwortete er so: "Man sieht immer wieder, wie die Mitspieler in solch einem Fall verzweifelt im Mund des Verunfallten herumwerkeln. Dabei reicht es bereits meist, den Patienten in die Seitenlage zu drehen und mit Gefühl den Kopf zu überstrecken, denn hierdurch wird die Zunge automatisch aus dem Rachen gezogen. Dies muss man mit Bewusstlosen ja sowieso tun. Den Unterkiefer nach vorne zu ziehen hat den gleichen Effekt. Man zieht hierzu entweder an den beiden Kieferwinkeln unter dem Kiefergelenk oder direkt an den unteren Schneidezähnen nach vorne. Auf alle Fälle sollte man nicht verzweifelt am Kopf des Patienten herumzerren, denn man weiß nicht, ob die Halswirbelsäule möglicherweise mitverletzt wurde."
Künstle sagt weiter: "Wichtig ist: Keine Panik. Zwar liegt ein lebensbedrohlicher Notfall vor, doch der Patient hat Sauerstoffreserven im Körper, so dass es nicht um jede Sekunde geht – man kann ja auch eine gewisse Zeit die Luft anhalten. Besonnenes, aber konsequentes Handeln bringt hier den Erfolg. Parallel hierzu sollte der Notarzt alarmiert werden, damit der Patient professionell versorgt und auf weitere Verletzungen untersucht wird."
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