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Ein wahres Freundschaftsspiel

Die deutsche Fußball-Nationalelf trifft auf die USA – und auf ihren ehemaligen Reformer Jürgen Klinsmann.  

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Freundschaftlich verbunden:  Joachim Löw (links) und  Jürgen Klinsmann   | Foto: dpa
Freundschaftlich verbunden: Joachim Löw (links) und Jürgen Klinsmann Foto: dpa

KÖLN (sid). Am Ende ihrer ersten gemeinsamen Pressekonferenz sollten sich Jürgen Klinsmann und Joachim Löw für die Fotografen nur die Hände schütteln. Doch beherzt packte Klinsmann Löw an der Schulter und dieser erwiderte die Umarmung. Nicht erst in diesem Moment wurde klar: Es wird auf den Tag genau ein Jahr vor dem Start der EURO 2016 im wahrsten Sinne ein Freundschaftsspiel werden zwischen Fußball-Weltmeister Deutschland und den USA am heutigen Mittwoch in Köln (20.45 Uhr/ARD).

Der sportliche Ehrgeiz ist davon aber nicht betroffen, und so ärgerte sich der heutige Bundestrainer Löw vor dem dritten Duell innerhalb von zwei Jahren mit seinem Ex-Chef und Vorgänger über die anfangs lasche Einstellung seiner aus dem Urlaub zurückgekehrten Stars. "Ich musste die Spieler erst mal daran erinnern, dass wir auf Spannung kommen müssen", sagte Löw – wohl wissend, dass die Situation aufgrund des unglücklichen Termins nicht so einfach ist. "Aber wir müssen die Konzentration und Seriosität haben, das Spiel durchzuziehen".

Bundestrainer Löw fordert Konzentration und Seriosität

Gegen Klinsmanns US-Boys und drei Tage später im EM-Qualifikationsspiel gegen Fußballzwerg Gibraltar in Faro/Portugal (20.45/RTL) geht es immerhin um einen würdigen Abschluss der alles andere als glänzend verlaufenen ersten Saison dieser Generation als Weltmeister. Doch als echter Freund sprang Klinsmann, der sich am Dienstag mit Löw 40 Minuten gut gelaunt der Presse stellte, dem Bundestrainer zur Seite. "Dass hier und da ein kleiner Hänger kommt nach so einer WM, ist mehr als nachvollziehbar", äußerte der 50-Jährige: "Aber alle haben jahrelang versucht, diese Jahrhundertmannschaft Spanien vom Sockel zu stoßen. Und jetzt ist Deutschland auf dem Podest. Wohin ich reise auf der Welt: Alle reden bewundernd über Jogi und seine Truppe."

Löw lobte zurück, dass man Klinsmann, der beide Hymnen singen wird und immer noch einen Fan des DFB-Teams in sich sieht, immer dankbar sein werde. Er habe wichtige Dinge eingeleitet, die heute noch Bestand hätten. "Ich glaube nicht, dass wir diese erfolgreiche Phase sonst hätten haben können".

Doch bei aller Freundschaft weiß Löw auch um den Ehrgeiz Klinsmanns, der mit dem US-Team am Samstag 4:3 beim WM-Dritten Niederlande gewann und Löw und das DFB-Team vor zwei Jahren ebenfalls im Juni schon einmal mit einer 3:4-Niederlage in die Ferien geschickt hatte. Deutschland revanchierte sich auf dem Weg zum WM-Titel durch ein 1:0 im Gruppenspiel, durch das im Vorjahr beide gemeinsam ins Achtelfinale einzogen. Löw will dem Test keine überbordende Bedeutung zusprechen. Schließlich hat er den Weltmeistern Manuel Neuer, Toni Kroos, Thomas Müller und Jérôme Boateng Urlaub zugebilligt und wird mit einer Abwehr mit dem Durchschnittsalter von 23,25 Jahren und der Erfahrung aus 5,5 Länderspielen antreten. André Schürrle und Erik Durm sind angeschlagen, Sami Khedira traut Löw nach zuletzt wenigen Einsätzen keine 90 Minuten zu.

Abwehr mit wenig Länderspielerfahrung

Schwierige Voraussetzungen also gegen die auf Rang 27 der Weltrangliste gekletterten US-Boys, die sich zudem auf die Titelverteidigung beim Gold Cup vorbereiten (vom 7. Juli an in den USA und Kanada) und deshalb in einer ganz anderen Spannungsphase befinden. "Ich habe aufgehört, zu viel an einzelnen Spielen festzumachen", stellte Löw klar, der den Mönchengladbacher Offensivspieler Patrick Herrmann zum Debüt verhelfen wird. "Ich ziehe Schlüsse aus allen Spielen, aber man sollte die Erwartungen an einzelne Spieler nach dieser langen, anstrengenden und Kräfte raubenden Saison nicht zu hoch hängen." Dennoch erwartet Löw, "dass wir Spannung aufbauen und Intensität reinbekommen". Damit ihn Freund Klinsmann nicht wieder mit einer Niederlage in den Urlaub schickt.

Die voraussichtliche deutsche Aufstellung: Weidenfeller – Durm, Rüdiger, Mustafi, Hector – Schweinsteiger, Gündogan – Herrmann, Özil – Podolski, Kruse.

Ressort: Nationalelf

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