Giftiger Muntermacher
Ein Teenager in den USA starb an einer Überdosis Koffein
Es war ein ungewöhnlicher Todesfall, der viele Fragen aufwirft. Im US-Bundesstaat South Carolina starb ein Teenager nach dem Konsum mehrerer Energy-Drinks. Offenbar erlitt er dabei eine Koffein-Vergiftung. Doch wie gefährlich ist der Muntermacher wirklich?
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Der Teenager sei im Unterricht zusammengebrochen, nachdem er innerhalb von zwei Stunden drei koffeinhaltige Getränke zu sich genommen habe – einen Milchkaffee, eine Zitronenlimonade mit hohem Koffeingehalt und einen Energy-Drink, wie der Nachrichtensender CNN am Dienstag berichtet. Die große Menge an Koffein in so kurzer Zeit habe mit hoher Wahrscheinlichkeit Herzrhythmusstörungen ausgelöst, an denen der 16-Jährige im April gestorben sei. Der Junge sei gesund gewesen und habe weder Alkohol noch Drogen konsumiert, so CNN. Eine Herzschwäche sei auch nicht diagnostiziert worden.
Wie giftig ist Koffein?
Koffein ist tatsächlich ein Nervengift, das in hohen Mengen tödlich ist. Die tödliche Dosis liegt laut dem Fachblatt Pharmazeutische Zeitung bei etwa 10 Gramm, was umgerechnet rund 100 Tassen Kaffee entspricht. "Die Dosis macht das Gift", bestätigt der Internist und Notfallmediziner Hansjörg Busch von der Uniklinik Freiburg. Typische Nebenwirkungen bei hohem Koffeinkonsum seien Herzrasen, Übelkeit, innere Unruhe. Der Körper produziert verstärkt das Stresshormon Adrenalin. Nicht zuletzt deshalb sollten gerade Schwangere bei Kaffee und Energydrinks sehr vorsichtig sein, da das Adrenalin auch auf das ungeborene Baby übergehe. Allerdings, so betont Busch, seien zwei bis drei Tassen Kaffee am Tag gesundheitlich unbedenklich. Für jüngere Menschen gelten allerdings niedrigere Grenzwerte. Die Ernährungsexpertin Birgit Waidele von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg sagt, dass Jugendliche höchstens drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht am Tag zu sich nehmen sollten. Ein Jugendlicher, der etwa 50 Kilo wiegt, sollte demnach höchstens 150 Milligramm konsumieren, das entspricht rund zwei Tassen Kaffee.
Wie gefährlich sind
Energydrinks?
Im Gegensatz zu Kaffee sind Energydrinks wahre Koffeinbomben. Die Stiftung Warentest hat 2013 24 der klebrigsüßen Muntermacher untersucht und kam zu einem ernüchternden Ergebnis. Demnach ist der einzige Grund für ein Plus an Energie der hohe Zuckergehalt. Hinzu komme aber, dass man sich wacher fühle, da viele der Getränke Koffein-Mengen aufweisen, die an der in der EU erlaubten Höchstgrenze von 320 Milligramm pro Liter kratzen. Ein aus den USA importiertes Getränk überschritt diesen Höchstwert mit 560 Milligramm sogar deutlich – der Verkauf in Deutschland wurde mittlerweile gestoppt. Da viele Jugendliche die Drinks auch noch mit hochprozentigem Alkohol mischen, verstärkt sich zu dem die Wirkung. Verbraucherschützerin Waidele fordert deshalb ein Verkaufsverbot an Personen unter 18 sowie deutlicher lesbare Warnhinweise auf den Verpackungen.
Was muss man noch beachten?
Beim Konsum von Energydrinks kommt noch ein weiterer Punkt hinzu: Man sollte sich nicht übermäßig bewegen. Wer etwa meint, durch den Konsum von Energydrinks beim Marathon besser durchzuhalten, gefährdet sehr ernsthaft seine Gesundheit, warnt Waidele. Denn die üblichen Warnhinweise des Körpers vor der Erschöpfung würden durch die Getränke zum Teil ausgehebelt und er geht so über sein natürliches Limit hinaus.
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