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"Ein Taxi bringt mich zur Schule"

Ziemlich normal: In der Klasse 4G der Adolf-Gänshirt-Schule in Eichstetten gibt es den Rollstuhlfahrer Sebastian Albert.  

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Sechs Mädchen, neun Jungen – und darunter Sebastian Albert, der im Rollstuhl sitzt. Foto: privat

Eigentlich ist die 4G der Adolf-Gänshirt-Schule in Eichstetten eine ganz normale Klasse. Es sind neun Jungen und sechs Mädchen. Dennoch gibt es etwas Besonderes. Ein Schüler, Sebastian Albert, sitzt im Rollstuhl und wird von einer Assistenzkraft begleitet. Er hat auch andere Schulmöbel und einen eigenen Computerarbeitsplatz. Alle zusammen haben diesen Bericht geschrieben und das Interview mit Sebastian geführt.

Zwei Mal in der Woche kommt ein Lehrer von der Esther-Weber-Schule in Emmendingen-Wasser, der Sebastian in den Bereichen fördert, in denen er wegen seiner Behinderung Unterstützung braucht. Dass behinderte gemeinsam mit nicht behinderten Kindern in eine Schulklasse gehen, nennt man Inklusion. Die Klasse hat Sebastian interviewt.

Zisch: Was hast du für eine Behinderung?
Sebastian: Meine Behinderung heißt Spastik. Das bedeutet, dass ich meine Arme und Beine und meine Sprache nicht gut kontrollieren kann.
Zisch: Warum bist du behindert?
Sebastian: Ich habe eine Cerebralparese. Das heißt, dass man bei der Geburt zu spät gemerkt hat, dass ich nicht genügend Luft bekomme. Man hätte viel schneller einen Kaiserschnitt machen müssen.
Zisch: Wie lange sitzt du schon im Rollstuhl?
Sebastian: Seit siebeneinhalb Jahren. Vorher hatte ich einen Buggy und davor einen Kinderwagen.
Zisch: Warum gehst du hier in Eichstetten zur Schule?
Sebastian: Meine Eltern und ich wollten, dass ich mit nicht behinderten Kindern in die Schule gehe und viel lerne. Ich wohne ja in Buchheim. Die Grundschule in der March hat aber sehr viele Treppen. Deshalb wurde die Eichstetter Schule gefragt, ob ich hier in die Schule gehen kann, weil ich mit dem Rollstuhl hier fast überall hinkomme.
Zisch: Wie lange gehst du schon hier in die Schule?
Sebastian: Seit dreieinhalb Jahren. Vorher war ich schon ein Jahr auf der Esther-Weber-Schule in Emmendingen-Wasser. Das ist eine Schule für körperbehinderte Kinder.
Zisch: Wie kommst du aus der March nach Eichstetten?
Sebastian: Jeden Morgen und jeden Mittag kommt ein Taxi und holt mich ab.
Zisch: Was ist dein Lieblingsfach?
Sebastian: Sport!
Zisch: Kannst du denn trotz deiner Behinderung Sport machen?
Sebastian: Ja, weil ich einen Gehwagen habe und mein Assistent Ralf mit dabei ist. Ich habe auch ein Dreirad zum Radfahren und ein spezielles Gerät zum Skifahren.
Zisch: Wie gehst du aufs Klo?
Sebastian: Ich gehe mit meinem Gehwagen hin. Ralf begleitet mich. Ich setze mich aber nicht aufs Klo sondern habe eine "Pinkelflasche".
Zisch: Was machst du, wenn du doch einmal Treppen steigen musst?
Sebastian: Ich gehe mit Hilfe nach oben. Mein Assistent stützt mich dabei und meine Mitschüler tragen den Rollstuhl.
Zisch: Brauchst du für gewöhnliche Aufgaben länger als wir?
Sebastian: Ich mache fast alle Aufgaben an meinem PC. Da habe ich spezielle Programme und auch viele Arbeitshefte und so als Computerversion. Das dauert meist länger als bei euch.
Zisch: Fühlst du dich wohl bei uns?
Sebastian: Ich fühle mich sehr wohl, weil ich viele Freunde habe, weil die Lehrer sehr nett sind und weil die Aufgaben Spaß machen.
Zisch: Was war dein schönstes Erlebnis in dieser Klasse?
Sebastian: Das war, als wir letztes Schuljahr nach Straßburg ins "Le Vaisseau" gefahren sind.
Die Klasse 4G bedankt sich bei Sebastian für seine offenen Antworten.

Ressort: Zisch-Texte

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