Ein Spiegel der Seele
BZ-INTERVIEW mit Olaf Koob über Hautkrankheiten.
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OFFENBURG. Wenn die Haut juckt, muss das nicht unbedingt äußerliche Ursachen haben. Auch psychische Probleme können das Organ beeinflussen. Dr. Olaf Koob hält am Mittwoch, 2. Mai, um 19.30 Uhr im Spitalspeicher einen Vortrag über "Die kranke Haut: Spiegel der Seele - Grenze zur Welt". Was man für seine Haut tun kann, hat er Lisa Nienhaus erzählt.
Koob: Nein, aber heutzutage gucken die Menschen nur noch auf die Oberfläche und verstehen nicht, dass die Haut auch psychische Zustände widerspiegelt. Die Patienten kommen zum Arzt, legen ihre Krankheit auf den Tisch und gehen einen Kaffee trinken. Sie versuchen Hautkrankheiten mit Salben zu heilen, dabei kommt die eigentliche Heilung meist von innen.
BZ: Es sind aber nicht nur die Patienten, sondern auch die Ärzte, die meinen, mit Salben alles heilen zu können.
Koob: Das stimmt leider: Für die Diagnostik sind Hautärzte ganz gut, aber für die Therapie nicht. Bei psychischen Problemen ist es dann oft so: Wenn das Ekzem sich verbessert, taucht Asthma auf. Wenn das Asthma wieder besser ist, kommt das Ekzem wieder, wenn die inneren Ursachen nicht erkannt werden.
BZ: Welche seelischen Probleme können eine Hautkrankheit verursachen?
Koob: Die psychischen Probleme sind meist sehr unterschiedlich. Ich hatte zum Beispiel zwei Patientinnen mit Innenhandekzemen. Bei der einen habe ich heraus gefunden, dass ihr sprichwörtlich die Hände gebunden waren, die andere hatte sich aus ihren Handlungen zurück gezogen.
BZ: Volksweisheitenund Sprichwörter können Ihnen also bei der Therapie helfen?
Koob: Die Volksheilkunde ist manchmal recht nützlich. Viele Ausdrücke sagen genau das, was hinter einer Hautreaktion stecken kann. "Ich reagiere allergisch", "Mir geht etwas unter die Haut" oder "Ich fühle mich in meiner Haut nicht wohl". Bei einer Patientin mit einer starken Neurodermitis habe ich zum ersten Mal verstanden, was das Wort "aufgekratzt" bedeutet. Sie war sehr nervös, aufgekratzt also, und durch die Hautkrankheit hat sie sich ständig die Haut aufgekratzt.
BZ: Was kann ich, abgesehen vom Psychischen, dafür tun, dass meine Haut gesund bleibt?
Koob: Vollwerternährung ist zunächst das Beste. Besonders Gerste und Hirse sollte man öfter einmal essen, denn in den Körnern ist viel Kieselsäure enthalten. Was für die Knochen der Kalk ist, ist für die Haut Kieselsäure. Allerdings nicht in so großen Mengen wie zum Beispiel in Kieselerde, wir brauchen ja nur Spuren. Gegen Hautpilz hilft Schachtelhalm sehr gut. Bei trockener Haut sollte ich kein Öl benutzen, denn das zieht Wasser anstatt zu befeuchten.
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