Ein Konzert, das Lebensgefühl vermitteln soll

In einem Projekt bereiten Schülerinnen die Moderation für das Jugendkonzert "A Touch of Jazz" des Freiburger Theaters vor.  

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Der CD-Player knarrt ein bisschen, kein High-Tech-Modell aus dem Hochpreissegment, sondern eher das Einsteigergerät vom Verbrauchermarkt. Acht Mädchen hören gebannt auf das, was da musikalisch aus dem Lautsprecher tönt: Das klingt wie Jazz. Es ist Mittwoch, kurz nach vier im ersten Stock des Freiburger Stadttheaters. "Es geht um die Geschichte des Jazz und um das gesellschaftliche Drumherum", erklärt Katrin Zagrosek, Konzertdramaturgin am Theater. Seit einigen Monaten betreut sie die acht Schülerinnen des Rotteck-Gymnasiums und versucht ihnen das Phänomen "Jazzmusik" näher zu bringen.

"Jazz hat eine Geschichte von mehr als 100 Jahren", sagt Katrin Zagrosek, "und selbstverständlich auch eine feste Fangemeinde." Swantje Knecht gehört mit Sicherheit nicht dazu. Die 18-Jährige findet Jazz eher langweilig, hört sonst lieber Punk-Rock und die "Ärzte". Ihr geht es denn auch weniger um die Pflicht, als vielmehr um die Kür für die Teilnehmerinnen des Projektes. Die acht Mädchen lernen - ganz nebenbei einfach auch etliches aus dem Theater-Innenleben kennen. Den großen Saal des Theaters mit seinen 600 Scheinwerfern und der 50 Meter tiefen Bühne, zum Beispiel. Wenn am 10. Februar das Freiburger Schülerjazzorchester neben dem Sinfonieorchester dort seinen Auftritt haben wird, moderieren die bis dahin bestens "Jazz-Informierten" die Veranstaltung.

"Es geht nicht nur um die bloße Ankündigung des Titels", erklärt Katrin Zagrosek, "die Zuschauer sollen auch was vom Lebensgefühl der Zeit mitbekommen." Zum Beispiel, indem eine von den Mädchen eine Anekdote aus dem Leben eines der Komponisten erzählt. Und davon gibt es bei Duke Ellington, Herbie Hancock, Dave Brubeck und anderen von den Großen des Jazz einige erzählenswerte. Und während der nächste Titel läuft, erklärt Christine Stifel (18), warum sie Jazz mag: "Jeder singt und spielt anders. So hat jeder Song eine individuelle Note." Ein Solo folgt dem anderen und die Meinung der Zuhörerinnen steht fest: "Das klingt ziemlich rauchig - da sitzt einer mit einem Drink in der Hand in der Hotellobby." Angst vor dem Auftritt als Moderatorin hat keine der acht Mädchen.

Die besondere Lernleistung bringt auch kostbare Abipunkte

Die große Bühne ist auch nicht für alle ganz neu: Luise Goldmann, beispielsweise, machte in ihrer früheren Heimatstadt Leipzig bei einem Tanztheater mit. Und Swantje Knecht steht seit 1997 immer wieder im Wallgrabentheater auf der Bühne. Die anderen bekommen Nachhilfe von Schauspieler Herbert Schäfer: da steht alles von "Haltungsübungen bis Sprechererziehung" auf dem Programm.

Und eine Motivation über den Konzertabend hinaus reizt schließlich alle: Zum Schluss nämlich zählt das Projekt als "besondere Lernleistung" und bringt wertvolle Punkte für eine bessere Abiturnote.

Martin U. Müller

"A Touch of Jazz" mit dem Sinfonieorchester und dem Freiburger Schüler-Jazz-Orchester, am 10. Februar 2005 um 19.30 Uhr im Großen Haus im Theater Freiburg. Karten: http://www.theater.freiburg.de

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