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Ein junger Sexauer hilft Menschen, einen Impftermin zu bekommen

Marcel Hiller studiert Musikjournalismus und kann Webseiten programmieren. Das hat er jetzt dazu genutzt, eine Internetseite auf die Beine zu stellen, die für Interessierte Impftermine findet.  

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Marcel Hiller ist der Helfer im Dickicht der Impfterminvergabe.  | Foto: privat
Marcel Hiller ist der Helfer im Dickicht der Impfterminvergabe. Foto: privat
Wer für sich oder ein Familienmitglied auf der Suche nach einem Impftermin ist, braucht Geduld und eine gute Portion Durchhaltevermögen. Da trifft es sich gut, dass ein junger Sexauer sich nun als Scout im Dickicht der Termine anbietet. Über seine neue Website hilft Marcel Hiller bei der Terminvereinbarung.

Auslöser für seine Initiative war, dass er einer Verwandten, die schon seit Wochen einen Termin suchte, behilflich war. "Ich habe das probiert und kam innerhalb von fünf Minuten durch", erzählt der 21-Jährige. "Da habe ich mir gedacht, diese Probleme können noch viele andere Menschen haben, da mache ich etwas." Innerhalb eines Tages baute er eine Website. Ziemlich genau vor einer Woche. "Seitdem habe ich 108 Impftermine vermittelt", freut sich Hiller. Er studiert in Karlsruhe Musikjournalismus, Webseiten zu programmieren gehört da zum Lehrplan. "Ich habe mir das aber schon vor dem Studium selbst angeeignet", ergänzt Hiller.

Termine sind nicht aus dem Hut zu zaubern

Sein Erfolgsgeheimnis ist, dass er für seine Kunden im Netz rund um die Uhr nach einem freien Termin sucht. Dabei arbeitet er mit den offiziellen Webseiten. "Ich bin natürlich davon abhängig, ob es gerade Termine gibt oder nicht, ich kann nichts aus dem Hut zaubern", stellt Hiller klar, aber inzwischen verfüge er über eine Menge Erfahrung, wisse etwa, wann neue Termine veröffentlicht würden. "Meistens gibt es etwa kurz nach Mitternacht oder auch nach ein Uhr einen Schwung neuer Termine", so Hiller. Er habe jetzt Semesterferien, draußen sei der Lockdown, da habe er Zeit.
Marcel Hillers Impftermin-Hilfe ist im Internet unter impftermin-hilfe.de

Um den Service zu nutzen, muss man nicht unbedingt Sexauer sein oder etwa aus der Region stammen. "Ich habe ganz Baden-Württemberg drin, aber jetzt auch Hamburg und Sachsen-Anhalt im Angebot", so Hiller stolz.

Nutzung der Homepage ist kostenlos

Das Ganze ist für den Nutzer kostenlos. Die Kosten für die Homepage habe er übernommen. Da er bereits über einen Server verfügte, hätten sich die Beträge in Grenzen gehalten. Aber natürlich freue er sich sehr, wenn seine Kunden ihre Dankbarkeit auch mit einer Spende zum Ausdruck brächten.

Die Datensicherheit ist Hiller ein Anliegen. Er nutzt die Daten seiner Kunden nur zur Impfterminsuche, nach Abschluss werden sie vollständig gelöscht. Im steigenden Bekanntheitsgrad seiner Website sieht er möglicherweise Herausforderungen, aber keine unlösbaren Probleme. "Bis jetzt habe ich alle versorgen können, auch wenn es nicht am selben Tag ist."

Mehr zum Thema:

Ressort: Sexau

Dossier: Coronavirus Kreis Emmendingen

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom So, 07. März 2021: PDF-Version herunterladen

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