Ein Happy End wie in Hollywood
Durch einen Touchdown 85 Sekunden vor Ende der Partie gewinnen die Los Angeles Rams den Super Bowl im American Football.
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Keine Minute nach seiner spielentscheidenden Abwehraktion schluchzte Aaron Donald ebenso hemmungslos wie Star-Receiver Odell Beckham Jr., dem die Tränen in Strömen über das Gesicht liefen.
Bis 85 Sekunden vor Schluss hatten alle Fans der Rams noch einer drohenden Niederlage entgegen gesehen: Mit vier Punkten führten die Bengals. Doch der wenig später zum wertvollsten Spieler der Partie gewählte Rams-Passempfänger Cooper Kupp erwischte einen Pass von Quarterback Matthew Stafford in der Endzone zu seinem zweiten Touchdown. In den Szenen unmittelbar davor sorgten umstrittene Strafen für die Bengals für jenen Stoff, über den noch lange diskutiert werden dürfte. Wenig später folgte die erfolgreiche Attacke von Donald gegen Bengals-Quarterback Joe Burrow, die alle Hoffnungen der Fans aus Ohio zerstörte.
Das mit 70 048 Zuschauern gefüllte und mit geschätzt fünf Milliarden Dollar Baukosten teuerste Stadion der Welt erbebte nach einigen Momenten der ungewohnten Schockstarre durch den Jubel. Schon die Halbzeitshow mit Eminem, Dr. Dre, Snoop Dogg, Mary J. Blige, Kendrick Lamar und Überraschungsgast 50 Cent begeisterte die Zuschauer.
"Ich bin so stolz auf dieses Team", sagte Quarterback Stafford, der insgesamt drei Touchdown-Pässe warf. Auch seine Geschichte lieben die Leute: Seine Frau überstand eine Krebsdiagnose und ist nach dem Umzug von Detroit nach Los Angeles vor der Saison ausgesprochen beliebt. Nach zwölf Jahren ohne Playoff-Erfolg bei den Lions holte Stafford nun in seinem 13. Jahr in der Liga den ersten Super Bowl seiner Karriere. Für die Rams war es der zweite.
Beim ersten Erfolg vor 22 Jahren war die Mannschaft noch in St. Louis zu Hause. Nach der Rückkehr nach Los Angeles gab es vor drei Jahren eine bittere 3:13-Niederlage gegen die New England Patriots. Der Plan von Besitzer Stan Kroenke, passend zum Super Bowl im eigenen Stadion alles auf diese Karte zu setzen, ging auf. Vor dem großen Jubel mussten die Angelenos im Stadion und bei den Partys in der ganzen Stadt lange zittern, obwohl zunächst vieles im Sinne ihrer Mannschaft lief. Die Rams punkteten als erstes. Staffords Wurf auf Beckham Jr. brachte die Führung und ließ die Fans der Bengals erst mal ruhig werden. Für Star-Passempfänger Beckham jr. war es schon der siebte Touchdown für seine Mannschaft – und es sollte auch der letzte in dieser Saison bleiben. Noch in der ersten Halbzeit verletzte er sich ohne gegnerischen Kontakt.
Ein Touchdown durch Kupp brachte die Rams scheinbar komfortabel in Führung. Doch ein Field Goal und ein clever herausgespielter Touchdown der Bengals, bei dem nicht Quarterback Burrow sondern Running Back Joe Mixon den Ball in die Endzone warf, sorgten für den Halbzeitstand von nur 13:10.Weil die Bengals sofort nach der Halbzeit durch den zweiten Touchdown von Tee Higgins in Führung gingen und danach einen Pass von Stafford ein zweites Mal abfingen, gerieten die Rams gehörig unter Druck. Die Rams beschwerten sich zurecht, aber vergebens über ein Foul von Higgins. Kicker Evan McPherson traf dann auch noch sein zweites Field Goal für die Bengals. Es war das 14. für ihn in den Playoffs dieser Saison. Die Rams erzielten ihrerseits ein Field Goal – und lagen dann bis 85 Sekunden vor Schluss mit vier Punkten in Rückstand, ehe Kupp der wohl bislang wichtigste Fang seines Lebens gelang.
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