Flatulenz
Dufte Winde
Jeder tut es, aber allen ist es irgendwie peinlich. Was? Das Furzen. Charlie Kessler aus der Klasse 9c des Wentzinger Gymnasiums in Freiburg hat ein Artikel über ein spannendes Thema geschrieben.
Charlie Kessler, Klasse 9c, Wentzinger Gymnasium (Freiburg)
Do, 7. Jun 2018, 0:00 Uhr
Schülertexte
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Die Flatulenz besteht aus fünf Hauptgasen: Stickstoff, Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlendioxid und Methan. Die Gase sind geruchlos. Das meist enthaltende Gas in einem Pupser ist Stickstoff, der sich in der Luft befindet. Und weil wir unbewusst Luft schlucken, zum Beispiel beim Essen und Trinken, kann Stickstoff in den Darm gelangen. Der Wasserstoff, das Methan und das Kohlendioxid werden im Darm produziert, wobei Kohlendioxid auch in Getränken mit Kohlensäure enthalten ist, und somit auch durch das Trinken in den Darm gelangen kann. Der Wasserstoff bildet sich dann, wenn bestimmte Zucker im Dickdarm abgebaut und zersetzt werden. Da bei vielen Lebensmitteln der Zucker im Dünndarm nicht verdaut werden kann, zum Beispiel bei Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Vollkornbrot oder Pflaumen, werden sie in den Dickdarm gebracht, wo Darmbakterien die Lebensmittel zu Wasserstoff machen. Und je mehr Wasserstoff gebildet werden, desto mehr Flatulenzen entstehen.
Im Darm sind jedoch auch geruchvolle Gase enthalten, wie "Schwefelwasserstoff". Auch dieses Gas wird im Darm hergestellt, besonders stark bei Menschen, die extremes Muskeltraining betreiben. Zum Beispiel Bodybuilder, haben das Problem, dass sie stinkende Winde produzieren. Der Grund dafür sind die Proteine, die sie zu sich nehmen, denn vor allem Eiweiße, wie zum Beispiel Fleisch, Eier Milch oder Bohnen, werden im Darm zu Schwefelwasserstoff. Aber auch bei anderen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse kann es zu faulen Flatulenzen kommen. Generell werden bei gesünderer Ernährung viele und stinkende Flatulenzen ausgestoßen.
Konrad van Aaken, Kommissarischer Chefarzt in der inneren Medizin des Loretto-Krankenhaus in Freiburg, gab in einem Interview Ratschläge, wie man Flatulenzen reduzieren könne: Es sei wichtig, vor allem beim Essen bewusst zu kauen und langsam zu essen, denn dadurch würde weniger Luft geschluckt und es gebe weniger Flatulenzen. Auch seien kleine Mahlzeiten besser als opulente – und es sei wichtig keine Mahlzeiten am späten Abend zu sich zu nehmen. Ebenfalls empfiehlt, er, weniger Getränke mit Kohlensäure zu trinken. Außerdem warnt er vor Sorbit: "Das sollen wir auch vermeiden, weil das Zucker sind, die wir nicht resorbieren können. Die kommen im Dickdarm an und die Bakterien machen Wasserstoff daraus." Vor allem bei Kaugummi sollte man aufpassen, da dort sehr viel Sorbit enthalten ist. Und es wird noch gleichzeitig beim Kauen Luft geschluckt. "Rauchen sollte ebenfalls unterlassen werden", so van Aaken.
Da jeder Mensch unterschiedlich ist, kann es durchaus sein, dass die Stärke des Geruchs und die Anzahl der Fürze bei jedem individuell sind. Manche haben von Natur aus stinkende Flatulenzen, andere geruchlose. Bei über 30 Flatulenzen am Tag sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, denn normalerweise pupst ein Mensch durchschnittlich 10-20 Mal am Tag. Aushalten sollte man Flatulenzen nicht, denn sonst dehnt sich der Darm und es entstehen Schmerzen. Doch viele wollen das nicht hören. Van Aaken erklärt: "Im Mittelalter haben alle gepupst, und es war egal, jetzt sind wir raus aus den Zeiten, und ich glaube es ziemt sich einfach nicht. Prinzipiell kann keiner was dafür." Jeder Mensch tut es, sodass es keinen peinlich sein sollte, aber es wurde uns anerzogen, dass man es nicht tut.
Wenn wir die Manieren am Tisch mit den Chinesen vergleichen, so wissen wir, dass sie nach dem Essen freiwillig pupsen. Und das wird als gutes Benehmen bezeichnet. Es wäre an der Zeit sich an den Chinesen ein Beispiel zu nehmen.
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