Langsam begreifen die Menschen in den Hochwassergebieten, was das Wasser angerichtet hat. Zum Beispiel in Grimma.
Angelika Eibeck kann nicht mehr. Sie lehnt an einer großen Eistruhe und seufzt. Sie hat jetzt seit Stunden das erste Mal die gelben Plastikhandschuhe ausgezogen, und hat dicke Blasen zwischen den Fingern. Ihr Mann räumt zwar ein paar Meter weiter neben ihr auf, aber auch ihn hat die Hoffnungslosigkeit gepackt. Er glaubt nicht, dass er in seiner Eisdiele bald wieder verkaufen wird. Zehn Jahre Arbeit sind dahin, an die Zukunft mag er gar nicht denken. Selbst wenn er wieder eröffnen würde, wer sollte denn so schnell nach Grimma kommen, um Eis zu essen?
Peter ...