"Die Wut richtet sich gegen mich"
BZ-INTERVIEW mit dem Deutschen Matthias Schmale, der das UN-Flüchtlingswerk im Gazastreifen leitet.
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JERUSALEM/GAZA-STADT. Jüngst haben die USA dem UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) alle Hilfsgelder gestrichen. Die Organisation sei "hoffnungslos fehlerbehaftet" und müsse reformiert werden. "Unfug", widerspricht Matthias Schmale. Er ist UNRWA-Chef im von der Terrororganisation Hamas regierten Gazastreifen. Das Hilfswerk beschäftigt dort 13 000 Mitarbeiter, betreibt 275 Schulen, 22 Gesundheitszentren und zwölf Lebensmittelausgaben – ein Apparat, ohne den alles zusammenzubrechen droht. Mit ihm sprach Anja Reich.
BZ: Herr Schmale, wirken sich die Streichungen der US-Hilfsgelder bereits aus?Schmale: Mit Sicherheit. Ende Juni musste ich bereits mehr als 500 Mitarbeiter auf Teilzeit setzen und 100 entlassen. Das hat zu massiven Protesten geführt. Ich konnte zwei Wochen nicht in mein Büro. Wir haben hier eine recht militante Gewerkschaft.
BZ: Sitzt die Hamas mit in der Gewerkschaft?
Schmale: Nicht direkt, aber einige der ...