Die wichtigsten Rockalben (11)
DIE WICHTIGSTEN ROCKALBEN (11): Zeichen der Zeit
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Dann kam das Jahr 1984: Ein Album ("Purple Rain"), eine Single ("When Doves Cry") und ein Film ("Purple Rain") standen weltweit auf Platz 1 der Charts. Prince war der lüsterne Purpurzwerg aus Minneapolis, "Luzifers Antwort auf Michael Jackson", ein manisch Kreativer, der provozierte. Künstlerisch erreichte er seinen Zenit erst 1987: Mit dem Doppelalbum "Sign'O'The Times" meldete er sich nach einer Durstrecke zurück - ohne die Begleitband The Revolution.
Alle Stücke sind von ihm alleine eingespielt, die Bläser ausgenommen. Düster der Opener: "Sign'O'The Times", karg arrangiert und ungewohnt gesellschaftskritisch. "Housequake", eine Hommage an sein Idol James Brown, ist knochentrockener Funk, "The Ballad Of Dorothy Parker" ein einziges Stevie Wonder-Zitat und bei "Slow Love" wird's schnulzig. Der lärmende Hard-rock von "U Got The Look" mündet in die beseelte Gospelballade "Forever In My Life". "I Could Never Take The Place Of Your Man" ist kerniger Rock mit Anleihen an die Sechziger, während Prince aus dem musikalisch recht simplen Song "The Cross" eine überzeugende Tour de Force macht, bei der Folk und Blues anklingen. Bei "It's Gonna Be A Beautiful Night" (live in Paris) wird Showmaster-Talent Prince auch hörbar und macht diesen neunminütigen Jam mit einer funky agierenden Liveband zu einem Juwel. In der abschließenden Ballade "Adore" besingt Prince die Liebe.
Mit "Sign'O'The Times" bewies Prince sein Genie und bannte alle wirksamen Einflüsse in einem großen Ganzen auf dieses Funken sprühende Doppelalbum. Seinen Stil, diese Synthese aus weißer und schwarzer Musik, hat er hier konzentriert weiterentwickelt und damit musikalisches Neuland erobert.
Dennis Roth
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