Basketball
Die Wette auf die Zukunft - wie es bei den Eisvögeln nach einer schwierigen Saison weitergeht
Verletzungspech und nur drei Siege: Die Erstliga-Basketballerinnen des USC Freiburg beendeten die Saison auf dem letzten Platz. Dennoch sind die Verantwortlichen zuversichtlich: Viele junge Spielerinnen machen Mut.
So, 30. Mär 2025, 12:30 Uhr
USC Eisvögel
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Im Spitzensport, so heißt es oft, brauche es Resilienz. Widerstandsfähigkeit also. Wer sich nach Niederlagen am häufigsten wieder aufrichtet, wird am Ende zum Gewinner. Insofern lautet die sportpsychologische Frage nicht: Wie lange hält man durch, bevor man aufgibt? Sondern: Wie lange hält man durch, bevor man gewinnt?
An der Schwarzwaldstraße wetten die Verantwortlichen des USC Freiburg gerade auf diese sportwissenschaftlichen Grundüberzeugungen. Denn hinter dem Verein liegt eine schwere Saison. Die Erstliga-Basketballerinnen der Eisvögel haben magere drei Spiele gewonnen. Am Ende haben sie die Runde auf dem letzten Rang abgeschlossen und insgesamt 19 Spiele verloren.
Die Heimspiele waren top besucht
Aber sie sind immer wieder aufgestanden. "Das haben die Mädels überragend gemacht", sagt deshalb Eisvögel-Trainer Stefan Möller. Er freut sich: "Die Zuschauer, die Sponsoren und die sportliche Leitung, alle haben sie uns auf unserem Weg unterstützt." Trotz sportlicher Misere waren gerade die beiden letzten Heimspiele top besucht.
"Die Zuschauer, die Sponsoren und die sportliche Leitung, alle haben sie uns auf unserem Weg unterstützt."Stefan Möller
Wie aber sieht der USC-Weg aus, von dem Möller spricht? In der Unihalle wetten sie auf die Zukunft. Mit Ex-Nachwuchsbundestrainer Möller hat Sportchef Harald Janson vergangenen Sommer einen Mann mit Visionen an die Dreisam gelotst. Mit sich hat der ehemalige Nachwuchschef gleich eine Handvoll hochveranlagter Basketballerinnen zum USC gebracht. Spielerinnen, die nun in Freiburg zur Schule gehen, teilweise noch in den U-Mannschaften auflaufen, aber zu den größten Talenten des Landes zählen.
Entwickeln sie sich ideal, sollen sie in ein paar Jahren zum Grundgerüst eines Freiburger Teams werden, das angreift. Im letzten Spiel der Saison ließ Möller diese Zukunft einmal gemeinsam aufs Parkett: Frederike Askamp (15), Lara Gierlich (16), Karla Busch (17), Helena Englisch (18) und Xara Eich (18) durften gegen die Eigner Angels aus Nördlingen für zwei Minuten und 49 Sekunden ran.

Askamp war vor der Saison aus Nordrhein-Westfalen an die Dreisam gezogen. Lara Gierlich aus Leverkusen, Busch aus Braunschweig, Englisch aus München und Eich aus Berlin. Mit ihrem Projekt Zukunft meinen es die Eisvögel ernst. Die knapp drei Minuten gegen Nördlingen wurden so zum symbolischen Schlussakt einer schwierigen Saison.
Eine Saison, die deshalb eingepreist war als ein Jahr des Lernens. In erster Linie, weil aufgrund der Liga-Statuten diese Spielzeit kein Team absteigen konnte. Möller gibt aber dennoch zu: "Natürlich wollten wir mehr Spiele gewinnen." Dass es nicht so kam, hat viel mit Verletzungspech zu tun. Besonders bitter war der Ausfall von Lina Sontag. Die Dreierschützin gehörte zum Team der Eisvögel, das vor drei Jahren unerwartet den deutschen Meistertitel gewann. Im Anschluss wechselte Sontag ans UCLA-College in den USA.
"Abstiegskampf" als wertvolle Lernzeit
Zurück in der Unihalle sollte sie dem jungen Freiburger Eisvögel-Team dieses Jahr eigentlich Flügel verleihen. Doch ihre Verletzungsprobleme machten einen Strich durch die USC-Rechnung. Hinzu kam die Verletzung der Spielführerin. Kapitänin Emilly Kapitza riss sich in der Vorbereitung das Kreuzband im Knie und konnte gar nicht auflaufen. Frannie Hottinger blieb die einzige Importspielerin. Insgesamt fehlte dem jungen Team von Beginn an Stabilität und Gefährlichkeit von außen.
Doch auf lange Sicht könnte sich das alles auszahlen. Denn durch die personellen Engpässe musste Trainer Möller seinen besonders jungen Athletinnen immer wieder Spielzeit geben. Wettkampferfahrung im Abstiegskampf. Wertvollere Lernzeit gibt es kaum. In der Unihalle hofft man, dass sich die Wette auf die Zukunft am Ende bezahlt macht.