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Die Welt zum Anfassen nah

20 Länder – 80 000 Kilometer – 357 Tage: Zisch-Reporter Paul Roth nimmt uns mit auf eine lange Reise durch Asien und nach Afrika.  

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Paul Roth (Mitte) bereitet zusammen mit thailändischen Schülern einen Kaiserschmarrn mit Dosenmilch zu. Foto: Matthias Roth

Am 1. September 2019 ging es los. Mein Bruder Moritz und ich hatten geplant, einmal um die Welt zu reisen. Okay, meine Eltern durften auch mit... Mit dem Flugzeug sind wir Richtung Asien geflogen. In Dubai hatten wir unseren ersten Zwischenstopp. Anschließend sind wir nach Sri Lanka geflogen. Einen Monat später ging es weiter nach Myanmar, auch bekannt als Birma, dann nach Thailand, Vietnam, Laos, Malaysia, Singapur und Indonesien. Beendet haben wir Teil I unserer Reise, wegen Corona, in Neuseeland. Dann kamen aber noch Kroatien und Tansania dazu.

Meine Lieblingsziele waren Thailand und Laos. In Thailand waren wir drei Wochen an einer Schule. Mama und Papa haben dort die Kinder in Englisch unterrichtet. Moritz und ich hatten beide eine Lieblingsklasse, mit der wir die meiste Zeit verbracht haben. Wir haben uns verstanden, obwohl wir verschiedenen Sprachen gesprochen haben. Der Unterricht dort ging immer bis 16 Uhr, und auch anschließend waren oft noch einige Kinder da zum Fußballspielen oder Aufräumen.

Die Lehrer waren im Unterricht ganz streng und in den Klassen war es ganz leise. Morgens mussten alle Kinder bis zu einer Stunde auf dem Schulhof stillstehen. Aber in der Freizeit waren die Lehrer ganz nett, auch zu ihren Schülern, und hatten Spaß mit ihnen. In Myanmar waren wir auch an einer Schule. Es war eine buddhistische Klosterschule für Mönche und Nonnen. Der Leiter war ein Mönch, der früher in Deutschland gelebt hat. Hier haben die Kinder in der Schule auch übernachtet. Es haben alle in zwei Sälen auf Bastmatten geschlafen. Die Mädchen im einen und die Jungs im anderen. Hier hat Mama Englisch unterrichtet und Papa beim Bau eines neuen Schulgebäudes, nur aus Bambus, geholfen.

In Laos gibt es einen riesigen Urwald und tolle Wasserfälle

Morgens durften wir mit zur Pindapata. Das ist die morgendliche Runde der Mönche, bei der sie etwa sieben Kilometer barfuß laufen, um Reis und Curry zu sammeln. Dieses Essen muss ihnen für den ganzen Tag reichen.

In Vietnam waren wir auf dem Fansipan, dem höchsten Berg Indochinas (3143 Meter) und einer der wenigen Orte in Vietnam, wo es frische Luft gibt. In Vietnam hatten auch schon vor Corona alle Masken auf, weil die Luft dort unglaublich dreckig ist.

In Laos war es im Vergleich zu Vietnam sehr ruhig. Es gab viel Natur. Laos hat 75 Prozent undurchdringlichen Urwald. In Luang Prabang gab es tolle Wasserfälle, einen Nachtmarkt und Croissants und Baguette, weil es früher von den Franzosen besetzt war.

In Malaysia waren wir hauptsächlich in Kuala Lumpur. Dort waren wir in einem der größten Indoorfreizeitparks der Welt und in den Zwillingstürmen Petronas Towers, die 20 Jahre lang die höchsten Türme der Welt waren. Dort gab es ein richtig cooles Museum, das Petrosains. Mein Bruder Moritz und ich wären am liebsten den ganzen Tag dort geblieben. In Singapur haben wir das chinesische Neujahrsfest gefeiert und das Hotel mit dem größten Dachpool der Welt gesehen, das Marina Bay Sands. Leider haben wir nur in einem Hostel mit einem mini Zimmer und Doppelstockbetten übernachtet und nicht dort.

Indonesien hat über 1500 Inseln. Wir waren aber nur auf Bali und Lombok. Hier war das Meer warm wie in einer Badewanne und ein Strand war schöner als der nächste. Zu meinem Geburtstag im Februar waren wir in ein Luxushotel und hatten sogar eine eigene Villa mit super warmem Privatpool. Neuseeland war wunderschön und grün und erstmal das Ende unserer Reise. Wegen Corona konnten wir nicht weiterfliegen – die Fidschi-Inseln, Hawaii und Costa Rica wollten wir eigentlich noch gerne sehen. Jetzt ging’s aber erst mal nach Hause.

Als die Grenzen dann aber wieder aufgemacht haben, sind wir mit den Fahrrädern und mit Zelten über die Alpen und durch Slowenien nach Kroatien gefahren. Zum Abschluss der Reise haben wir noch ein paar Löwen, Giraffen, Zebras, Nilpferde, Nashörner, Affen, Büffel und vieles mehr gesehen. Mein Papa durfte in der Serengeti (Nationalpark in Tansania, Afrika, d. Red.) in einem super Luxushotel als Arzt arbeiten und wir durften mit.

Für die Schule mussten wir auch immer wieder etwas tun. Ich dachte gar nicht, dass das so gut ankommt, dass dann auf einmal auch in Deutschland alle "Homeschooling" machen. Ich habe aber vor allem die Welt und ihre verschiedenen Menschen kennengelernt.

Die Welt ist großartig und ich will noch viel mehr davon sehen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 07. November 2020: PDF-Version herunterladen

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