Natur
Die Vernetzung der Biotope in Weil am Rhein bleibt ein wichtiges Ziel
Die Bürger sollen mitreden: Das Truz und die Stadt laden am Dienstag, 11. März, zur Auftaktveranstaltung. Ziel ist es, Ideen für eine Verbundplanung, die die Biotope zusammenführt, zusammenzutragen.
Di, 11. Feb 2025, 11:30 Uhr
Weil am Rhein
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![Auch alte Buchen sind oft Biotope | Foto: Jutta Schütz Auch alte Buchen sind oft Biotope | Foto: Jutta Schütz](https://ais.badische-zeitung.de/piece/18/63/19/4f/409147727-w-640.jpg)
Biotope sind Lebensräume, die unsere heimischen Tier- und Pflanzenarten zur Nahrungssuche, als Fortpflanzungsstätten oder auch als Rückzugsgebiete benötigen. Wichtig dabei ist, dass die Arten zwischen den verschiedenen Räumen wandern und sich genetisch austauschen können. Ein dichtes Netz verbundener Lebensräume – der sogenannte Biotopverbund – ist daher überlebenswichtig für die biologische Vielfalt und eine intakte Natur. Die Auftaktveranstaltung zur Biotopverbund-Planung Weil am Rhein findet am Dienstag, 11. März, 19 Uhr, im Rathaus statt.
Viele Tier- und Pflanzenarten in Baden-Württemberg sind gefährdet. Das liegt an der zunehmenden Zerschneidung der Landschaft durch Verkehr, Industrie und Siedlungen, der hohen Intensität der Landnutzung, Nutzungsänderungen sowie dem Ausbau von Gewässern in der Vergangenheit. Das sind wesentliche Ursachen für den Lebensraumverlust und damit auch für den Artenrückgang.
Dabei ist nicht nur der reine Flächenverlust problematisch. Viele Biotope sind für das Überleben von Arten zu klein und ihre isolierte Lage hemmt den Austausch zwischen den Populationen. Erschwerend kommt der Klimawandel hinzu, welcher die Lebensräume bedeutend beeinflusst und zur Verschiebung von Verbreitungsgebieten führt. Ein funktionierender Verbund ermöglicht es den Tieren, sich zwischen verschiedenen Biotopen hin und her zu bewegen.
Die Landesregierung Baden-Württembergs hat sich deshalb die Stärkung und Ausweitung des Biotopverbundes zum Ziel gesetzt. Bis 2030, so das Ziel sollte die Biotopfläche auf mindestens 15 Prozent der Offenlandfläche in Baden-Württemberg anwachsen. Der Weg dazu ist noch weit. Die für 2023 ermittelte Fläche entspricht erst einem Anteil von 10,9 Prozent.
Auch die Stadt Weil am Rhein beteiligt sich an dem Landesprogramm und will durch geeignete Maßnahmen den Artenverlust stoppen. Das Trinationale Umweltschutzzentrum (TRUZ) wurde für die Durchführung und Planung ausgewählt. Dabei braucht es die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger. Landwirte, Naturschutzakteure, Streuobstwiesenbewirtschafter und Eigentümer von Kleingärtnern sind wichtige Partner und aufgerufen mitzumachen. Um die Öffentlichkeit über die Biotopverbundplanung zu informieren und zur direkten Beteiligung einzuladen, findet am Dienstag, 11. März, 19 Uhr, im Rathaus eine Auftaktveranstaltung statt.
Bis zum Frühjahr werden die vorliegenden Daten, die zur Beurteilung des Biotopverbunds relevant sind, zusammengeführt. Anschließend werden bis in den Sommer hinein Feldbegehungen erfolgen. So wird der aktuelle Zustand des Biotopverbundes im Stadtgebiet bewertet und anschließend Maßnahmen vorgeschlagen, wie Verbesserungen erreicht werden können. Die Umsetzung dieser Vorschläge ist freiwillig und wird über Förderprogramme finanziell honoriert.
Die Biotopverbund-Botschafterin des Landkreises, Vivien von Königslow, vom Landschaftserhaltungsverband (LEV) Lörrach wird den gesamten Prozess in Weil am Rhein eng begleiten. Die Biotopverbundplanung wird vom Land mit 90 Prozent gefördert. Die Biotopverbund-Planung kann für weitere Planungen, insbesondere den Landschaftsplan und den Flächennutzungsplan, genutzt werden. Sie zeigt einen Pool von sinnvollen Ausgleichsflächen für Bauprojekte auf und kann auch als Beurteilungsgrundlage für die Planung der Siedlungsentwicklung dienen. Des Weiteren können bestehende Ideen koordiniert und in ein Konzept gegossen werden, beispielsweise wenn es um die Neuverpachtung von Streuobstwiesen im Gemeindebesitz geht.