"Die Stadt wird zu sehr als Ware betrachtet"
BZ-INTERVIEW: Der Soziologe Baldo Blinkert glaubt, dass Freiburg gute Zukunftsaussichten hat - wenn die Politik bei der Stadtentwicklung Vorsicht walten lässt.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Wer sich mit der Frage beschäftigt, was eine Stadt ausmacht und welche Aufgaben sie erfüllt beziehungsweise erfüllen sollte, stößt zwangsläufig auf Baldo Blinkert vom Soziologischen Institut der Universität Freiburg. In zahlreichen Studien und Publikationen hat sich der Privatdozent und Leiter des Freiburger Instituts für angewandte Sozialwissenschaft (Fifas) - Jahrgang 1942 - mit seinem Forschungsschwerpunkt "Stadt, Region und soziale Sicherheit" befasst. Mit ihm unterhielt sich Andrea Drescher.
BZ: Herr Blinkert, wie würden Sie als Soziologe den Begriff "Stadt" definieren?Blinkert : Die soziologische Definition von Stadt war in der Vergangenheit einfach: Da gab es das Stadtrecht, das Marktrecht, eine Stadtmauer. . . Mittlerweile ist das schwieriger. Man kann eine Stadt nicht an ihrer Größe festmachen und muss sich auch fragen, wo sie aufhört. An den Verwaltungsgrenzen?
BZ: Das heißt, die Stadt von heute ist eher als regionales Gebilde zu sehen?
Blinkert : In der Soziologie spricht man von Agglomeration. Zur Stadt könnte man sagen, dass sie der Ort ist, an dem Menschen die Chance haben, sich als Fremde zu begegnen. Dies ist eines ihrer ...