Nordische Kombination

Die Schwarzwälder Kombiniererin Nathalie Armbruster kann bei der WM in Trondheim nicht an ihre Erfolge anknüpfen

Nathalie Armbruster gilt vor der WM als Goldkandidatin, steht verstärkt in der Öffentlichkeit. Die Trondheim-Reise endet für die 19-Jährige dann aber enttäuschend. Zwei große Ziele hat die Schwarzwälderin noch.  

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Nathalie Armbruster schützt sich vor dem Regen in Trondheim.  | Foto: Hendrik Schmidt (dpa)
Nathalie Armbruster schützt sich vor dem Regen in Trondheim. Foto: Hendrik Schmidt (dpa) 

Nathalie Armbruster weinte. In einem Zelt im verregneten Granasen Skisenter von Trondheim spendeten erst Teamkollegen der 19-jährigen Schwarzwälderin Trost. Dann ließ sich die Nordische Kombiniererin von ihren Eltern auf der Tribüne in den Arm nehmen. Die als Favoritin angereiste Schülerin von der Skizunft Kniebis in der Nähe von Freudenstadt musste schon nach dem Skispringen alle Hoffnungen auf eine Medaille im letzten WM-Wettkampf begraben und belegte am Ende nur den achten Platz. Dass sie die Weltmeisterschaft ohne Edelmetall im Einzel verlässt, ist bei aller Freude über Silber im Mixed eine große Enttäuschung.

Armbruster ringt nach Worten

In der Interviewzone rang Armbruster nach Worten. Immer wieder wurde ihre Stimme brüchig. Sie war froh, dass sie den Frust gemeinsam mit ihrer Familie verarbeiten konnte. "Es ist wichtig, dass man da den Rückhalt hat", sagte sie mit Blick auf ihre Eltern, die im Schmuddelwetter auf der Tribüne ausharrten, bis ihre Tochter zu ihnen konnte. "Natürlich wünschen die mir, dass ich das zeigen kann, was ich drauf habe. Aber im Endeffekt ist es denen egal, weil die mich nicht über den Sport definieren." Armbruster galt als große Favoritin auf Medaillen. Sie führt im Gesamtweltcup, war eigentlich in Topform nach Norwegen gereist. Drei Weltcups hatte sie in diesem Winter bereits gewonnen. In Seefeld schaffte sie als erste deutsche Kombiniererin überhaupt den Sprung aufs oberste Treppchen. Darüber hinaus gewann sie das erstmals für Frauen ausgelobte Seefeld-Triple. Schon zum Auftakt der Titelkämpfe in Norwegen konnte sie ihr Potenzial dann aber nicht wie gewünscht abrufen.

Im Massenstart belegte die Sportlerin, die zuletzt stark in der Öffentlichkeit stand und unter anderem im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF zu Gast war, den sechsten Platz. Rang zwei im Mixed mit Jenny Nowak, Vinzenz Geiger und Julian Schmid nahm nach eigenen Angaben viel Druck. Für den letzten von drei Wettkämpfen nützte es nichts.

Jetzt steht das Abitur-Projekt an

"Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht ganz so", sagte Armbruster nach einem Sprung, der ihr Platz 20 und einen Rückstand von 2:18 Minuten auf die Spitze einbrockte. "Ich komme irgendwie mit der Schanze nicht ganz klar." Als beste Deutsche belegte Jenny Nowak zum Abschluss der Wettkämpfe der Kombiniererinnen den fünften Platz. "Heute hat es einfach nicht geklappt. Dass es bei einer WM passiert, ist natürlich traurig", sagte Armbruster und versuchte, positiv zu bleiben.

"Ich freue mich jetzt auf Oslo, auf die Großschanze, da geht's auch um den Gesamtweltcup", sagte sie zum Weltcup-Finale Mitte März. Fast trotzig fügte sie hinzu: "Das ist etwas, was für mich fast noch mehr bedeutet als eine WM, weil der Gesamtweltcup spricht für Konstanz und nicht für einen einzigen Wettkampf." Viel bedeutet ihr zudem ein Projekt nach der Saison. Sie will das Abitur machen und das mit einem Einser-Schnitt.

Schlagworte: Nathalie Armbruster, Jenny Nowak, Julian Schmid
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