Zisch-Schreibwettbewerb II Frühjahr 2013
Die schwarze Gestalt
Von Luana Praetorius, Klasse 4a, Ludwig Frank Grundschule Schwanau
Di, 18. Jun 2013, 11:33 Uhr
Schreibwettbewerb
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"Und hier..." Plötzlich kam ein Foto, das Mia nicht gemacht hatte. "Hast Du das geknipst?", fragte sie ihren Bruder. "Nee, das sieht eher aus wie ein Film", meinte dieser. "Siehst Du seitlich diese Leiste? Drück mal auf dieses Dreieck. Das bedeutet abspielen." " Ich wusste gar nicht, dass man mit meiner Kamera filmen kann!", grinste Mia. "Jetzt drück schon!", forderte Pino auf. "Ich fresse die kleinen Biester, ich fresse die kleinen Biester." "Huch!" Pino fuhr von der Kamera hoch. Auf dem Bildschirm tauchte eine schwarz gekleidete Gestalt auf, die mit tiefer Stimme "Ich fresse die kleinen Biester, ich fresse die kleinen Biester" sang. Die Stimme klang irgendwie verstellt. Fragend guckte Mia ihren Bruder an. "Was soll denn das sein?" Anstatt zu antworten, spielte er einen weiteren Film ab. "Auch nicht von mir", bemerkte seine Schwester. "Psst!", fuhr Pino sie an. "Das ist die gleiche Gestalt", wisperte Mia. "Und der gleiche Platz, irgendwo am Rhein", flüsterte Pino zurück. "Die Stelle kenne ich, das ist bei der Brücke!", rief Mia plötzlich.
Doch sie verstummte gleich wieder. "Ich fresse die kleinen Biester, ich fresse die kleinen Biester." Erneut sang die Stimme, dann zog sie zwei Passfotos aus der Tasche und zeigte sie in die Kamera. "Diese hier!", sang sie. Pinos Herz setzte beinahe aus. Er starrte auf die Bilder. "Jemand hat es auf uns abgesehen", stellte er mit zittriger Stimme fest. "Das sind wirklich wir!" Mia war baff. "Wie kommt dieser Film auf meine Kamera?" "Am besten wir gehen mit Detektivausrüstung zum Tatort", beschloss Pino. "Ok, also mit Lupe und so?" Seine Schwester sah ein wenig unsicher aus. "Genau", bestätigte er. " Sollen wir Nola fragen, ob sie uns hilft?" Nola war die große Schwester der beiden. "Nee, lieber alleine", meinte Pino. Mia packte alles ein, was sie brauchten. Pino erzählte Mama, dass sie spazieren wollten, worüber Mama natürlich begeistert war. – Das war allerdings eine Notlüge. – Und dann waren sie endlich am Rhein. Nein eigentlich war es die Elz, die unter der Brücke hindurch floss, der Rhein war nebenan.
" Also genau an der Stelle war es!" Mia deutete auf den Boden vor sich. " Hier ist dieser eine Busch, guck." Sie ließ den Film erneut laufen. Pino suchte währenddessen alle Zweige und Blätter des Busches genauestens mit der Lupe ab. " Keine Fingerabdrücke, nichts!", stellte er schließlich enttäuscht fest. Auch mit anderen Spuren hatten sie keinen Erfolg. Außer ihren eigenen Fußspuren waren da, weder Haare noch unbekannte Fußspuren. "Du musst mir einen Witz erzählen!", befahl Mia ihrem Bruder nach ungefähr eineinhalb Stunden vergeblicher Suche. "Ich brauche eine Aufheiterung." "Also gut!" Pino musste schon, bevor er sprach, kichern. "Weißt du noch, als wir neulich Nolas Schokolade geklaut haben, aber plötzlich ist sie in ihr Zimmer gekommen?" "Wir haben uns hinter ihren mindesten tausend Barbie-Liegestühlen versteckt und mussten uns dort fast 20 Minuten ihren schrecklichen Gesang anhören. Danach waren ein paar ihrer Liegestühle platt gelegen und die Schokolade … hihihi … hatten wir schon aufgegessen."
"Weist du noch als sie danach…." "Psst, da kommt jemand!" Mia zog Pino hinter den Busch, packte schnell die Lupe in den Rucksack und verschwand dann ebenfalls im Busch. "Wieso verstecken wir uns?", zischte Pino. "Wir sind doch Geheimdetektive, niemand darf wissen was wir machen und jetzt psst", erklärte seine Schwester genervt." Da kamen Schritte näher. Plötzlich ertönte eine ihnen wohl bekannte Stimme. "Wenn sie hier nicht ist, gibt es Ärger." Die Geschwister hielten den Atem an. "Ah, zum Glück habe ich sie gestern wohl hier vergessen.Heute lege ich sie Mia eh wieder zurück, sonst vermisst sie sie noch." Das Mädchen, von dem man bisher nur den Rücken gesehen hatte, drehte sich um und kramte in ihrem Rucksack.
Es zog einen schwarzen Strumpf heraus. Diesen zog es sich über das Gesicht. Dann schlüpfte es noch in eine schwarze Jacke und in einen schwarzen Rock. Verschwörerisch blinzelten sich die Geschwister zu. "Eins, zwei, drei", flüsterte Mia. Bei "drei" stürzten sie sich mit lautem Gebrüll auf Nola. "Aaaaaaah, Hilfe!" Das war sie. Die Schwester von Mia und Pino hatte die ganzen Filme aufgenommen. Das sollte die Strafe für die Schokolade und die kaputten Barbie-Liegestühle sein. "Was soll das?", fragte Nola. "Das weißt du ganz genau!", rief Pino. Dann klatschte er sich mit Mia ab und die beiden rannten kichernd zurück über die Brücke.
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