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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2016 I

Die Reise zur Burg Felsental

Von Madlen Horn, Klasse 4, Mambergschule, Ihringen-Wasenweiler  

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Neulich, als B. Zetti aus dem Haus trat, traute er seinen Augen nicht: Im Vorgarten stand ein äußerst seltsames Gefährt, eine Art Rennwagen mit Flügeln. Neugierig öffnete B. Zetti eine Tür und erschrak sogleich mächtig. Denn eine Computerstimme sagte zu ihm: "Willkommen! Ich bin ein Superblitz, die schnellste Zeitmaschine aller Zeiten."

B. Zetti trat einen Schritt zurück und fragte von dort aus die Maschine: "Superblitz – eine Zeitmaschine? So ein Quatsch!" "Nein", sagte die Zeitmaschine. "Setz dich rein, ich beweise dir, dass ich wirklich eine Zeitmaschine bin!"

B. Zetti setzte sich hinein. Da fragte die Stimme: "Wohin? In die Vergangenheit oder in die Zukunft?" B. Zetti antwortete: "In die Vergangenheit." "Schnall dich an, es geht los!", ertönte wieder die Stimme.

Die Maschine rumpelte und pumpelte, aber dann ging es tatsächlich los. Zuerst durch einen Tunnel. B. Zetti kannte die Gegend nicht, er hatte sie noch nie gesehen. Auf der Fahrt sah er durch das Fenster alles Mögliche: Steinzeitmenschen, B. Zettis Oma und Opa, seinen Urlaub in Ägypten und noch so viel anderes. Nach einer Zeit hielten sie an. B. Zetti kam es wie eine Ewigkeit vor, obwohl sie nur 49 Sekunden gefahren waren.

Als B. Zetti ausstieg, sah er: Gaukler, Bauern und Bäuerinnen. Dort waren viele Stände, es sah so aus wie ein Markt. Das kannte B. Zetti ja! Aber sie hatten alle so komische Kleider an, besser gesagt fast schon Lumpen. Superblitz sagte zu B. Zetti: "Ich warte da hinten am Anfang des Waldes." B. Zetti ging zögernd los. Nach kurzer Zeit war er in der Menschenmenge verschwunden.

In der Ferne sah er eine Burg. Das konnte nur eins bedeuten: Er war in der Ritterzeit. Er wollte schon immer echte Ritter sehen. B. Zetti fragte sich, ob da wohl ein Ritter in der Burg sein könnte. Schließlich fragte er eine Bäuerin, wer dort alles in der Burg wohnt. Die Bäuerin antwortete: "Ein Ritter, auch der bedrohliche Ritter genannt. Es wird gemunkelt, dass er seinen eigenen Sohn umgebracht hat." B. Zetti fragte die Bäuerin: "Wie komme ich denn dahin?" Sie antwortete: "Der Weg ist gefährlich. Erst musst du durch den Wald über den Bach. Ab dort ist es ausgeschildert. Die Burg heißt Burg Felsental."

B. Zetti bedankte sich und ging los. Nach zwei Stunden kam er am Bach an. Allerdings war es kein Bach mehr, sondern ein Fluss, wahrscheinlich wegen des vielen Regens. Aber wie sollte B. Zetti da nur hinüberkommen? Zehn Meter weiter sah er ein Drahtseil, dieses sah sehr alt aus. B. Zetti konnte gut klettern. Er zog seine Schuhe und Strümpfe aus, damit sie nicht nass wurden, denn das Drahtseil war niedrig gespannt. Er hangelte sich hinüber. Als er auf der anderen Seite war, schmerzten ihm die Hände. Nachdem B. Zetti seine Strümpfe und Schuhe wieder angezogen hatte, entdeckte er ein Schild, worauf "Burg Felsental" stand. B. Zetti ging weiter, und zwar bergauf.

Nach einer Weile hatte B. Zetti Hunger. Leider hatte er nichts zum Essen dabei und auch nichts auf dem Markt gekauft. Also musste sich B. Zetti etwas Essbares im Wald suchen. B. Zetti fluchte: "Gibt es hier im Wald denn gar nichts zum Essen?" Nach einer gewissen Zeit fand er ein paar Pilze. Zum Glück kannte er sich mit Pilzen aus. Als er fertig gegessen hatte, lief er weiter. Es folgten viele Hinweisschilder. Als er das siebte oder achte Schild erblickte, gab es ein weiteres Schild in roter Farbe mit der Warnung: "Klettern auf eigene Gefahr!"

B. Zetti erschrak und sagte sich aber, dass er unbedingt zur Ritterburg möchte. Wie sollte er aber die steile Felswand hochkommen? Er dachte nach. Dann sah B. Zetti ein Seil und knotete eine Schlinge und warf sie hinauf. Die Schlinge zog sich um einen Stein. B. Zetti kletterte hinauf. Jetzt konnte er die Burg schon sehen. Er musste nur noch über ebenes Gelände, und schon war er am Ziel angelangt.

Als B. Zetti ankam, staunte er nicht schlecht. Von oben hörte er eine zärtliche Stimme: "Hallo!" B. Zetti blickte nach oben. Dort stand ein Mädchen. Es sagte: "Warte, ich komme runter!" Als das Mädchen unten war, öffnete sie die Tür und bat B. Zetti, hineinzukommen. Im Inneren hingen überall Bilder: große und kleine, runde und eckige. Nach einer Weile fragte das Mädchen: "Wie heißt du?" "B. Zetti, und du?" "Clarissa von Burg Felsental." B. Zetti sagte: "Schön habt ihr es!" Clarissa fragte: "Wie kommst du denn hierher?" B. Zetti antwortete: "Das ist eine lange Geschichte." Clarissa sagte: "Lass uns in mein Zimmer gehen!"

Als sie in Clarissas Zimmer waren, begann B. Zetti zu erzählen: "Und nun bin ich mit Superblitz vom Jahre 2016 in das Jahr 1152 gereist." Clarissa kam kaum zu Wort, so sprachlos war sie. Nach einer gewissen Zeit, als sie wieder reden konnte, sagte sie: "Ich muss dich meinem Vater vorstellen!" Sobald Clarissas Vater die Geschichte zu Ohren kam, war er genauso sprachlos wie seine Tochter, aber er kam schnell wieder zu Wort. B. Zetti fragte zögerlich: "Stimmt eigentlich die Geschichte mit Ihrem Sohn?" Clarissas Vater antwortete traurig: "Natürlich nicht. Es war so: Ich war mit meinem Sohn auf der Jagd, und er wurde von einem Wolf angegriffen und getötet. Da ich ohne meinen Sohn zurückgekommen bin, haben die Leute die Geschichte, dass ich meinen Sohn umgebracht hätte, was aber völliger Quatsch ist, erzählt. Also, so war das." "Das tut mir leid!" "Danke, lieb von dir, aber ich habe mich daran gewöhnt. Es ist ja schon vor zwölf Jahren passiert." Und dann sagte Clarissas Vater zu B. Zetti: "Du kannst übrigens zu mir Robert sagen." "Ja, mache ich." "Willst du zum Abendessen bleiben?" "Ja, sehr gerne. Nach dem Abendessen muss ich leider zurück." "Schon so schnell?" "Ja, leider. Aber ich besitze zwei Handys, die man in der Sonne aufladen kann." "Vielen Dank!", sagte Clarissa. "Danke", sagte auch Robert. "Aber jetzt lasst uns essen!"

Nach dem Essen kam, wie vorhergesagt, die Trennung. "Eine letzte Frage habe ich noch", sagte Robert. "Wie bist du hierhergekommen?" "Über den Bach, besser gesagt den Fluss." "So ein gefährlicher Weg." "Ja, die Bäuerin hat ihn mir so beschrieben." "Du kannst jetzt den Geheimgang nehmen." "Ein Geheimgang, wie toll!" "Lasst uns in den Keller gehen. Von dort aus startet der Geheimgang. Warte, wir begleiten dich!" Als Clarissa und Robert B. Zetti nach unten begleitet hatten, sagte B. Zetti: "Meine Nummer ist 0761-4960, aber jetzt muss ich wirklich los. Tschüss." Clarissa und Robert sagten ebenfalls "Tschüss".

Als B. Zetti wieder auf dem Markt stand, ging er zu Superblitz. Er hatte noch ein Geschenk für B. Zetti: eine Pfeife. "Wenn du drei Sekunden reinbläst, komme ich wie der Blitz." "Danke." "Steig ein, es geht los!" Als B. Zetti wieder zu Hause war, bedankte er sich nochmals für die schöne Reise und entschuldigte sich dafür, dass er zuerst nicht an die Zeitmaschine geglaubt hatte. Als B. Zetti im Haus war, rief er sogleich Clarissa an.

In Zukunft pfiff er öfters mal die drei Sekunden in die Pfeife, und die Abenteuer mit der Zeitmaschine gehen weiter.

Ressort: Schreibwettbewerb

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