"Die Kleinen bekommen Lachsbrei"
ZISCH-INTERVIEW mit Lisa Langendörfer von der Seehundstation in Norddeich über gerettete Heuler und die Arbeit der Tierpfleger.
Lisa Rummel, Klasse 4b, Hebelschule, Nollingen (Rheinfelden)
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Wenn ich groß bin, möchte ich, Zisch-Reporterin Lisa Rummel aus der Klasse 4b der Hebelschule in Rheinfelden-Nollingen, in einer Seehundstation arbeiten. Darum war mir klar, ich möchte darüber mehr wissen. Mit Hilfe meiner Eltern habe ich Kontakt mit der Seehundstation Nationalpark-Haus in Norddeich aufgenommen. Am 10. Mai habe ich dann ein Interview über das Telefon mit Lisa Langendörfer von der Seehundstation in Norddeich geführt.
Langendörfer: Hier gibt es viele Berufe. Ich zu Beispiel habe eine kaufmännische Ausbildung und arbeite im Büro. Es gibt auch den Tierarzt, der hier arbeitet, oder dann den Tierpfleger mit Fachrichtung Zoo.
Zisch: Was muss man in der Seehundstation alles machen als Tierpfleger?
Langendörfer: Man muss das Becken sauber machen, das Futter in der Küche zubereiten und die Medikamente richten und die Heuler füttern. Man mus auch die Gefäße danach abwaschen und alles in der Futterküche sauber machen. Manchmal muss man auch Unkraut jäten und Bäume pflanzen.
Zisch: Wann suchen Sie die Heuler?
Langendörfer: Die Heuler werden nicht gesucht, sie werden zwischen Juni und Juli geboren und ab dann von Touristen oder Anwohner gefunden. Sie rufen in der Seehundstation an. Wir verständigen dann einen unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter, welcher dann den vermeintlichen Heuler beobachtet. Wenn festgestellt wird, dass das Tier verletzt, krank oder tatsächlich verwaist ist, organisieren wir den Transport zu unserer Quarantänestation.
Zisch: Wie viel Heuler finden Sie im Jahr?
Langendörfer: Wir hatten letztes Jahr 163 Heuler in der Station. Das waren ganz schön viele.
Zisch: Wie viele Seehunde haben Sie derzeit in der Station?
Langdörfer: Wir haben 14 Seehunde und zehn Kegelrobben in der Station.
Zisch: Pflegen Sie auch große Seehunde, und wenn ja, warum?
Langendörfer: Ja es gibt zwei Männchen, die Dauergäste bei uns sind. Einer ist handzahm, man vermutet, dass er von Hand aufgezogen wurde. Er ist auf den Menschen geprägt und würde in der Natur nicht überleben. Der zweite Seehund ist behindert, seine Flossen sind zu 50 Prozent nicht richtig ausgebildet. Auch er würde in der Natur nicht überleben.
Zisch: Wie oft bekommen die kleinen Seehunde ihr Fressen?
Langendörfer: Die ganz kleinen Seehunde bekommen fünf Mal am Tag, um sieben, elf, 15, 18 und 20 Uhr, ihr Fressen. Die Größeren bekommen immer weniger, so drei bis vier Mal am Tag.
Zisch: Welche Milch trinken die Heuler?
Langendörfer: Bei uns bekommen die Heuler keine Milch, sondern einen Lachsbrei. Er besteht aus Meersalzen und vor allem aus Lachs, weil er viel Fett enthält.
Zisch: Wie viel Fisch frisst ein Seehund am Tag?
Langdörfer: Im Sommer bekommen die Seehunde rund drei Kilogramm Fisch pro Tag. Im Winter bekommen die Seehunde etwa fünf Kilo Fisch am Tag, weil sie mehr Fettreserven brauchen.
Zisch: Wann dürfen die Seehunde wieder ins Meer?
Langendörfer: Die Seehunde dürfen, wenn sie 25 Kilogramm wiegen, wieder ins Meer. Im Winter müssen sie schwerer als 25 Kilogramm sein, damit sie ins Meer können.
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