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Die dunkle Seite der Social Media im Blick

Die Klasse 10d des Rotteck-Gymnasiums erhält für selbst gedrehten Kurzfilm einen Preis der Bundeszentrale für politische Bildung.  

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Die Rotteck-Schüler Felix Gerdts, Luci...t und damit einen Filmpreis gewonnen.   | Foto: Thomas Kunz
Die Rotteck-Schüler Felix Gerdts, Lucia Behring, Nadine Greger und Jannis Große (von links) haben einen Film über Cybermobbing gedreht und damit einen Filmpreis gewonnen. Foto: Thomas Kunz
Ist der Film richtig gut? Wirklich sicher war sich die Klasse 10 d vom Rotteck-Gymnasium nicht, als sie ihren selbst gedrehten Kurzfilm mit dem Titel "Neidem – Manchmal sind Medien verkehrt" für den Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung einschickte. Aber irgendetwas haben die Schülerinnen und Schüler wohl richtig gemacht, denn jetzt gab es für ihren Beitrag einen Sonderpreis. Die Konkurrenz war groß. Für den Wettbewerb sind 2600 Beiträge eingeschickt worden, insgesamt 52 000 Schülerinnen und Schüler waren beteiligt. Im Frühjahr fährt die Klasse nun zur Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) nach Wiesbaden, um einen Film anzuschauen und anschließend über das Thema Altersfreigabe bei Filmen zu diskutieren.

In ihrem eigenen Film, der acht Minuten lang ist, geht es um ein Mädchen, das im Internet und in der Schule gemobbt wird und sich deshalb das Leben nimmt. "Als wir uns ein Thema überlegt haben, ist kurz vorher bekannt geworden, dass sich Amanda Todd aus Kanada, die wegen eines Nacktfotos im Internet gemobbt wurde, das Leben genommen hat", erzählt Lucia Behring (15), "und weil wir auf jeden Fall etwas Kritisches über Medien und Social Media machen wollten, haben wir uns an ihrem Schicksal orientiert." An der Recherche für den Film hat die ganze Klasse mit gewirkt. Fünf Schülerinnen und Schüler haben dann gemeinsam das Drehbuch geschrieben. Die Hauptfigur in dem Film heißt Dana Modadt, ein Anagramm aus dem Namen Amanda Todd. Nadine Greger (17) hat sie in dem Film gespielt: "Es war gar nicht so einfach, das Leiden von Dana richtig rüberzubringen", sagt sie. Die Außenseiterin flieht zuhause ins Internet, wo sie einen Jungen kennenlernt, für den sie dann ein Nacktbild hochlädt. Dieser verbreitet das dann auf Facebook. Daraufhin wird sie auch von ihren Mitschülern gemobbt. So war es auch bei Amanda Todd. "Es ist ein Spielfilm", sagt Nadine, "aber wir haben versucht, möglichst viel Informationen unterzubringen". Zum Beispiel hält in einer Szene ein Schüler vor der Klasse ein Referat über Medienmissbrauch.

Lehrerin Martina Messerschmidt war auch mit dabei. Sie spielt die Mutter von Dana. Die Klassenlehrerrolle musste ein Praktikant übernehmen. "Wir haben beim Drehen gemerkt, dass die Dialoge im Drehbuch nicht so echt klingen", erzählt Felix Gerdts (16), er verkörpert den computerspielenden Bruder von Dana, deshalb hätten sie die Texte dann improvisiert, nach dem Motto "Hauptsache der Inhalt kommt rüber". Der Dreh selbst war nicht so aufwendig. Gefilmt wurde im Klassenzimmer und bei einem Mitschüler zuhause, der in der Nähe der Schule wohnt. Die Kamera wurde von Jannis Große (15) und Lucia Behring bedient. Jannis übernahm dann auch die technische Bearbeitung, Ton und Schnitt. Der Film ist zum größten Teil mit Musik unterlegt, die Schüler Yannis Friedrich selbst komponiert hat. "Auch wenn im Film nur zwei Schüler zu sehen sind", betont Martina Messerschmidt, "bei dem Projekt war die ganze Klasse mit Begeisterung und Engagement dabei."

Ressort: Freiburg

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