"Die Bauern brauchen ein sicheres Einkommen"
Zischup Interview mit Bettina Burkert, Mitarbeiterin der Firma BanaFair aus Gelnhausen.
Vincent Rottmar, Klasse NWA8 & Freie Christliche Schule Freiburg
Fr, 1. Jul 2016, 0:00 Uhr
Schülertexte
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Die meisten Menschen lieben Bananen, doch kaum jemand weiß genau, welchen langen Weg sie zurücklegen, unter welchen Bedingungen sie angebaut und geerntet werden. Bettina Burkert aus Ebringen arbeitet für den gemeinnützigen Verein BanaFair, der sich für fairen Handel einsetzt. Sie erklärt Vincent Rottmar, Schüler der Klasse NWA8 der Freien Christlichen Schule in Freiburg, in einem Interview Genaueres über die Banane.
Burkert: BanaFair ist eine Fair-Handelsorganisation, die sich für den fairen Handel mit kleinen Produzenten, Kampagnen, Bildungsarbeit und die Finanzierung von sozialen und ökonomischen Projekten einsetzt.
Zischup: Welche Tätigkeiten üben Sie aus?
Burkert: Ich bin für die Koordination von nationalen und internationalen Kampagnen zuständig.
Zischup: Warum werden die Bananen fair gehandelt?
Burkert: Es ist wichtig für die Bauern zu wissen, dass sie ihre Bananen regelmäßig mit stabilen Preisen verkaufen und damit auch langfristig planen können. Die Bauernfamilien haben somit ein existenzsicherndes Einkommen. Mit der Prämie aus dem fairen Handel können sie Gemeinschaftsaufgaben finanzieren.
Zischup: Woher kommen die Bananen?
Burkert: Die Bananen kommen aus Ecuador. Sie werden vom Kleinbauernverband Urocal, dem rund 120 Familien angehören, biologisch angebaut.
Zischup: Waren Sie schon mal dort?
Burkert: Nicht in Ecuador, aber 1998 und 2011 war ich in Costa Rica, Honduras und Guatemala und habe hauptsächlich konventionelle große Plantagen besucht. Für die Arbeiter haben sich dort die Bedingungen verschlechtert. Die Folgen sind, dass viele ihre Familien nicht mehr ernähren können.
Zischup: Wie werden die BanaFair-Bananen produziert?
Burkert: Sie werden im Mischanbau produziert, das heißt, es werden nicht nur Bananen, sondern auch andere Pflanzen wie Zitrusfrüchte auf dem gleichen Feld angebaut. Dadurch können sich Schädlinge schlechter ausbreiten als in Monokulturen. Das Unkraut wird von Hand gejätet. Die Schädlinge werden mit biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln bekämpft. Wenn der Boden gesund ist, ist auch die Pflanze gesund.
Zischup: Sind das Bio-Bananen?
Burkert: Ja, sie haben ein Siegel von Naturland. Das bedeutet, dass sie einen höheren Standard erfüllen müssen, als in der EU-Bio-Verordnung vorgegeben ist. Dies wird jährlich überprüft.
Zischup: Wie werden die Bananen transportiert?
Burkert: Sie werden vom Kleinbauern geerntet und kommen zur Verpackstation. Nun werden die Paletten auf den Lkw verladen und zum Hafen nach Machala transportiert. Dort kommen sie in einen Kühlcontainer. Das Schiff braucht drei Wochen, bis es in Hamburg anlegen kann. Per Lkw werden die Bananen nach Karlsruhe in die Reiferei gebracht. Von dort aus gehen zwei Drittel in den Biogroßhandel, ein Drittel in die Direktvermarktung.
Zischup: Wo kann man diese Bananen kaufen?
Burkert: In Bio- und Weltläden.
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