"Deutschland braucht mehr Gentlemen"

MEINE MEINUNG: Fudder-Autorin Corinna Wölm ist emanzipiert – aber wünscht sich trotzdem mehr Männer, die Türen aufhalten.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Ein bisschen hofiert zu werden, fände Corinna gut.  | Foto: Belamy (Fotolia)
Ein bisschen hofiert zu werden, fände Corinna gut. Foto: Belamy (Fotolia)

Mehr Aufmerksamkeit im Alltagb wünscht sich die 23-jährige Corinna Wölm. Und zwar von Männern. Die Studentin findet es schade, dass In-den-Mantel-helfen und Türenaufhalten aus der Mode gekommen sind.

Beim Reisen habe ich es gemerkt. Ich war in London mit schwerem Gepäck unterwegs. Schon an der ersten Treppe bot mir ein älterer, gut gekleideter Herr mit Stock seine Hilfe an. Während ich noch überlegte, wie ich sein Angebot höflich ablehnen konnte, kam ein jüngerer Mann zur Hilfe, trug meinen Koffer und machte Small-Talk.

In Deutschland gibt’s stattdessen – das merkte ich zuletzt im Weihnachtsreisestress – Geschubse, mitleidsvolle Blicke oder allerhöchstens mal ein Lächeln. Haben wir keine Kavaliere mehr in Deutschland? Wo verstecken sich die modernen Gentlemen, die à la James Bond der Dame in den Mantel helfen?

Ohne Frage, ich bin emanzipiert, bin für gleiche Löhne, gleiche Arbeit und dass der Mann auch im Haushalt mit anpackt. Trotzdem schätze ich höfliche Männer, die mir beim Koffertragen helfen, die Türe aufhalten, Glühbirnen wechseln, mir in den Mantel helfen und vielleicht sogar ihre Jacke anbieten, wenn mir kalt ist. Natürlich können wir Frauen das auch alles selber. Vielleicht gelten meine Werte als überholt, aber für mich bedeutet ein einfaches Türe-Aufhalten Höflichkeit, Respekt und Aufmerksamkeit – nicht Herabsetzung. Wir Frauen sind unabhängig, selbständig und in vielen Bereichen absolut gleichberechtigt. Für mich heißt das auch, dass wir die Freiheit haben, selbst zu entscheiden – auch dafür, dass wir mal als Frau wahrgenommen und so behandelt werden wollen.

Ist der Gentleman bald ausgestorben? Schade wäre das. Ich hoffe, dass sich die modernen Gentlemen gerade nur im Winterschlaf befinden und darauf warten, mir im Frühling die Türe aufzuhalten und meine Koffer zu tragen. James Bond würde das tun.

Wie siehst Du das? Diskutier mit auf http://fudr.fr/gentlemangesucht
Schlagworte: James Bond, la James Bond, Corinna Wölm

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2025 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Weitere Artikel