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Trotz Corona-Sorgen

Deutsche Handballer gewinnen EM-Gruppenfinale gegen Polen

Obwohl der DHB-Auswahl nur 14 Spieler zur Verfügung standen, setzte sie sich mit 30:23 (15:12) gegen Polen durch und zieht mit einer idealen Punkte-Ausbeute in die Hauptrunde ein.  

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Deutschlands Johannes Golla wirft auf das polnische Tor.  | Foto: Marijan Murat (dpa)
Deutschlands Johannes Golla wirft auf das polnische Tor. Foto: Marijan Murat (dpa)
Neun Corona-Fälle, nur noch ein Torwart – trotz dieses Rumpf-Teams lebt die EM-Hoffnung weiter: Deutschlands dezimierten Handballern ist im abschließenden Vorrundenspiel der Europameisterschaft eine kleine Sensation gelungen. Obwohl der DHB-Auswahl nur 14 Spieler zur Verfügung standen, setzte sie sich mit 30:23 (15:12) gegen Polen durch und zieht mit einer idealen Punkte-Ausbeute in die Hauptrunde ein.

Bester deutscher Werfer war vor 1076 Zuschauern EM-Neuling Christoph Steinert mit neun Treffern. Obwohl der Einzug in die nächste Turnierphase schon vor der Partie festgestanden hatte, war der Erfolg wichtig. Denn die zwei Punkte aus diesem Spiel nimmt das deutsche Team in die Hauptrunde mit. Erster Gegner dort ist am Donnerstag Titelverteidiger Spanien. Weitere Gegner sind der Olympia-Dritte Norwegen, der WM-Zweite Schweden und Russland.

Was sich in Bratislava abspielte, wird unabhängig vom Ergebnis wohl einmalig in der Geschichte des deutschen Handballs bleiben: Gleich neun Nationalspieler fielen nach positiven Corona-Tests aus, so dass die DHB-Auswahl mit 14 anstatt der erlaubten 16 Spieler antreten musste. Bundestrainer Alfred Gislason hatte sogar noch Glück, dass die erst am Montagabend nachnominierten Johannes Bitter, Rune Dahmke, Fabian Wiede, Paul Drux sowie Sebastian Firnhaber rechtzeitig am Dienstagmorgen in der Slowakei eingetroffen waren und anschließend negativ auf Corona getestet wurden.

Ansonsten wäre der DHB-Kader noch kleiner gewesen.

Weil unmittelbar vor dem Anpfiff noch Linksaußen Marcel Schiller und Torwart Till Klimpke positiv getestet wurden, war der 39-jährige Bitter sogar der einzige Keeper der deutschen Mannschaft. Eine lange Eingewöhnungszeit brauchte der Weltmeister von 2007 allerdings nicht. Schon im ersten Durchgang parierte der Routinier einige Wurfversuche der Polen. Auch der Rest des Teams schien sich angesichts der Personalprobleme zu sagen: Jetzt erst recht! EM-Neulinge wie der Zweitliga-Profi Julian Köster oder der 32-jährige Steinert liefen phasenweise zur Höchstform auf. "Gnadenlose Emotionen. Es war einfach begeisternd, was die Jungs gezeigt haben", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer zur Halbzeit.

Dass ein Bundestrainer noch nicht weiß, welcher Kader ihm in zwei Tagen zur Verfügung steht, gab es so auch noch nie. Um wenigstens wieder 16 Spieler zu haben, nominierte der DHB noch am Dienstag Torhüter Daniel Rebmann von Frisch Auf Göppingen sowie Außen Patrick Zieker vom TVB Stuttgart nach. Beide sollen am Mittwochmorgen zum Team stoßen.

Ressort: Sport

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 19. Januar 2022: PDF-Version herunterladen

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