Wandern
Designobjekte als Pausenplätze: So außergewöhnlich kann man in der Region rasten
Mal zeichnen sie die Konturen der Landschaft nach, mal brechen sie bewusst damit: Pausenplätze wie der Landsitz bei St. Märgen oder die eckigen Veschber-Schduben in Wehr. Wir stellen Pausenplätze mit besonderem Design in Südbaden vor.
Sa, 26. Okt 2024, 17:00 Uhr
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Bei einer Auszeit in der Natur – egal ob langer Wanderung oder kurzem Spaziergang – spielt auch der Ort für eine Pause eine Rolle. Sich gemütlich setzen und statt der Beine den Blick wandern lassen – das macht den Ausflug nochmal so schön. In Südbaden und dem Schwarzwald gibt es Pausenplätze, die echte Kunstwerke sind. Die neben der Rast noch mehr bieten: Sie greifen – oft aus heimischen Hölzern gefertigt – die Umgebung auf und spielen mit der Landschaftsform ringsum.
Geschwungene Linie
Ein Beispiel dafür ist der "Landsitz" auf der Fahrenberger Höhe bei St. Märgen: Eine ebene Fläche, eine geschwungene Lehne. Auf den ersten Blick ganz einfach und unauffällig gestaltet, schmiegt sich die Bank an den Stamm eines Baums. Und dann erkennt man es, die Linie der Landschaft, die sich hier widerspiegelt: die Hochebene ringsum, der Feldberg in der Ferne?
Entstanden ist das Kunstobjekt in einer Zusammenarbeit des Vitra Design Museum in Weil mit der Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule in Freiburg. Vier Meter lang ist die Bank aus Weißtannenholz und bietet genügend Platz für eine größere Gruppe von Ausflüglern. Von Breitnau wandert man in einer Stunde zur kunstvollen Bank hinauf. Eine Rundwanderung mit gut 13 Kilometern ab der Breitnauer Kirche dauert etwa viereinhalb Stunden.
Auf Kontrast gesetzt
Ein Rahmen für die Landschaft, ein Sitzplatz für zwei: Die Veschber-Schduben rund um Wehr heben sich mit ihrem kantigen Design bewusst ab von den weichen Formen der Landschaft, etwa auf dem Dinkelberg, am Stalden oder an der Mündung der Wehra. Die Idee dazu kam vom Kultur- und Verkehrsamt. Bauamt und technische Dienste übernahmen die Umsetzung und den Bau der Module aus heimischem Fichten- und Tannenholz.
Zu finden sind die Sitzgruppen an Aussichtsplätzen, die schon in der Vergangenheit gerne genutzt werden, berichtet Gabriele Meisel von der Tourist-Info. "Orte, die einen besonders schönen Blick auf die Landschaft oder Wehr bieten." Das moderne Möbelstück sei dabei bewusst mit dem ländlichen Raum in Kontrast gesetzt worden – auch bei der Namensgebung in "Wehrer Dütsch": Veschber-Schdube. Wer alle sechs Pausenplätze entdecken will, kann einem 18 Kilometer langen Rundweg folgen. Wer Vögel liebt, setzt sich am besten in den Rahmen im Naturschutzgebiet, beim Schneckenkarle gibt es Alpensicht und auf dem Dinkelberg Natur pur.
Auf und ab
Drei Vogelhäuschen hängen am Waldrand. Nichts Ungewöhnliches? Doch, wenn sie meterhoch und für Menschen gemacht sind. Sitzgelegenheit mal ganz anders, am Stahlseil baumelnd, mit Dach überm Kopf. Wer aufsteigt, wippt sanft auf und ab und betrachtet je nach Drehung des Häuschens mal den wilden Wald am Hang, mal das weite Panorama des Todtnauberger Tals. An klaren Tagen reicht der Blick sogar bis in die Alpen. Die Vogelhäuschen wurden – begleitet von Designer Martin Woltermann (Vitra Design Museum) – von den Schreinermeistern Thomas Himmelsbach aus Glottertal und Matthias Weber aus Gosheim entworfen und gefertigt.
Erreichbar sind die schaukelnden Sitzplätze vom Wanderparkplatz Radschert. Hier folgt man dem Martin-Heidegger-Rundweg und trifft unterwegs auf eine ganze Reihe weiterer Pausenplätze mit besonderem Design: eine Liege in Herzform, ein Buch als Bank, ein Hochstuhl mit Aussicht.
Noch mehr Kunst am Weg
Wenn es um Design geht, kommt man um Weil am Rhein nicht herum. Zwischen dem Vitra Campus und die Fondation Beyeler kann man auch dem Kunstweg "24 Stops" von Tobias Rehberger einen herrlichen Pausenplatz erklimmen: einen Hochsitz in Knallgrün. Besonders ist auch die Aussicht auf das Vitra Haus von den Architekten Herzog & de Meuron.
Mit Kindheitsnostalgie verknüpft sind die Stationen der Hahn-und-Henne-Runde bei Zell am Harmersbach. Angelehnt an das Design der Zeller Geschirrmanufaktur sind die Pausenplätze dieses Wanderweges gestaltet. Da sitzt man auch mal in einer hölzernen Tasse – und schwelgt in Erinnerungen an das Kultgeschirr in Blassgrün.
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