"Der Kurzfilm ist ein Teil von mir"
ZISCH-INTERVIEW mit dem Filmproduzenten Philip Giese alias August Freytag.
Killian Matthews, Klasse 4a, Thaddäus-Rinderle-Schule & Staufen
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Zisch-Reporter Killian Matthews aus der Klasse 4a der Thaddäus-Rinderle-Schule in Staufen hat seinen Cousin, Philip Giese alias August Freytag, interviewt, der Filme produziert.
Freytag: Angefangen haben wir mit Musikvideos. Ich habe jahrelang mit Steve Luxembourg, einem Freund von mir, an Musikvideos gearbeitet. Steve hatte damals eine Band mit zwei anderen Freunden. Zu seiner Musik haben wir 2010 angefangen, Musikvideos zu machen. 2011 hatten wir eine Ausstellung zu unseren Musikvideos, das ging dann bis ins Studio.
Zisch: Wie kamst du dazu, so eine große Kamera zu besitzen?
Freytag: Wenn man mit der Kamera starke Bilder machen möchte, dann brauch man auch eine starke Kamera, die das mitträgt. Du kannst nicht mit einem Handy die gleichen bildgewaltigen Aufnahmen machen wie mit einer richtigen Kinokamera. Man kann sich solche Kameras aber auch leihen.
Zisch: Arbeitest du alleine oder im Team?
Freytag: Ich arbeite immer im Team. Das Team wird dann auch größer, je weiter sich ein Filmprojekt entwickelt. Wenn du noch beim Konzept machen bist, also das Drehbuch schreibst oder die Person besuchst, die das Drehbuch schreibt, dann sind es nur zwei, drei Leute, die sich damit beschäftigen. Aber sobald das Projekt größer wird, und das ist letztlich meine Aufgabe als Produzent, kommen mehr Leute dazu.
Zisch: Wo kann man deine Kurzfilme finden?
Freytag: Die Kurzfilme und die persönlichen Sachen findet man unter apricummedia.com, unserer Unternehmensseite. Die Kinowerbung kannst du dir im Moment in den Kinos von Stuttgart, Ludwigsburg und Umgebung ansehen.
Zisch: Was möchtest du in zehn Jahren machen?
Freytag: Ich möchte irgendwann eine Schule gründen, an die Leute gehen können, die mir ein bisschen ähnlich sind. Eine Schule für Medienschaffende, für kreativ Interessierte, Filmemacher, Fotografen und so weiter.
Zisch: Hast du Vorbilder?
Freytag: Ja, immer mal wieder. Es sind ein paar Filmemacher dabei, deren Arbeit ich bewundere. Es gibt kein Vorbild, nach dem ich konkret lebe, also, dass ich genau so sein will wie mein Vorbild. Es gibt ein paar Orientierungspunkte, aber letztlich arbeitet doch jeder auf seine eigene Art und Weise. Es ist schön, sich manchmal vergleichen zu können, aber die Orientierung muss von einem Selbst kommen.
Zisch: Wie viel kostet ein Film?
Freytag: Das hängt davon ab, was du machen möchtest, und wie lang der Film ist. In Deutschland kostet ein Spielfilm im Durchschnitt drei oder vier Millionen Euro. Ein Kurzfilm kostet weniger, du kannst auch mit zehn Euro auskommen, wenn du leidenschaftlich dabei bist und die richtigen Leute kennst, die bereit sind, kostenlos mit dir zu arbeiten. Ein Werbespot kostet so zwischen 40 000 und 60 000 Euro.
Zisch: Welche Art von Film drehst du am liebsten?
Freytag: Ich mag den Werbefilm, weil du für deine Arbeit eine kurze, kompakte Freiheit hast. Du kannst dir selbst überlegen, was du zeigst, solange es zu dem passt, was der Kunde möchte. Am liebsten mache ich aber den klassischen Kurzfilm, vor allem das Musikvideo. Das mache ich sehr gerne. Musikvideos sind im Umfang meist etwas kleiner. Da bist du in zwei Drehtagen fertig. Bei einem Werbesport allerdings auch.
Zisch: Was war bisher dein aufwändigstes Filmprojekt
Freytag: Einer der aufwändigsten Filme, die ich gedreht habe, war der irische Film "Orchidtree". Wir hatten nur einen Drehtag dafür, und es lag zufällig auch noch Schnee in Irland. Wir wussten, dass wir das Projekt lassen mussten, sollte das Drehen daneben gehen. Es ging uns damals furchtbar schlecht, aber wir haben es trotzdem gemacht. Es hat wirklich nur funktioniert, weil die gesamte Familie, bei der wir untergebracht waren, spontan mitgeholfen hat. Wir sind zu Drehorten gefahren, die wir vorher noch nicht kannten. Doch wir wurden gerade noch vor Sonnenuntergang mit dem Drehen fertig.
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.