Der Justin Bieber aus Offenburg
Mit seinem ersten Album "Karma" stieg der 17-jährige Mike Singer auf Platz 1 der deutschen Charts ein.
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Deutschland neuester Popstar kommt aus Offenburg: Mike Singer. Das erste Album des Siebzehnjährigen erklomm auf Anhieb Platz 1 der deutschen Albumcharts und erfreut vor allem die Mädchenwelt mit deutschsprachigem Anhimmel-Pop der Kategorie Justin Bieber. Jetzt startet seine erste Tour. Und ja, der Name ist echt.
Es ist eine Erfolgsgeschichte, wie man sie von Superstars wie Justin Bieber und Shawn Mendes kennt. Entdeckt wurde Singer über YouTube. Schon als Pre-Teen lud er dort regelmäßig Coversongs hoch, baute sich eine Fanbase auf. Teilnehmer bei "The Voice Kids" war er 2013 auch, in den Battles war aber Schluss.
Wer nicht zur Zielgruppe gehört, dürfte kaum etwas über den jungen Badener wissen, der gerade die Welt der 13- bis 15-Jährigen auf den Kopf stellt. Auf Youtube hat sein Kanal über 400 000 Abonnenten, das Video zu "Karma", Titelsong seines Debütalbums, hat 5 Millionen Views. Auf Instagram und Snapchat versorgt er täglich eine Millionen-Reichweite mit Fotos und Videos, er ist eben Digital Native und Popstar zugleich.
"Karma" erschien Ende Februar. Die Fans trieben es sofort auf Platz 1 der deutschen Albumcharts. Da begriff auch Singer selbst, dass er es geschafft hatte: "Ich hab mich mega gefreut. Ich find’s schon megakrass, wenn wir einen geilen Song hinbekommen. Das ist für mich ein Erfolgserlebnis", sagt der 17-Jährige. Lange konnte sich das Album dort aber nicht halten: Ed Sheeran verdrängte ihn schon in der Woche drauf vom Thron. Angesichts der Massen, die Singer täglich auf Social Media erreicht, ist eine Chartplatzierung sowieso nur noch das Sahnehäubchen.
Singer ist ein echter Ortenauer: "Ich bin jeweils zur Hälfte in Kehl und in Offenburg aufgewachsen. Ich war in Offenburg auf der Schule, jetzt bin ich auf einer Privatschule." Neben der Musikkarriere macht der Elftklässler das Abitur. Das ist ihm wichtig: "Falls es irgendwann nicht mehr klappen sollte mit der Musik, kann ich auch noch was anderes machen."
Momentan klappt’s. Singer promotet seit Wochen fleißig Album und Tour, vergangene Woche beim Fernsehgarten auf Fuerteventura und beim Finale von "The Voice Kids" in Berlin. Wenn es geht, bemüht er sich in die badische Heimat zu kommen. "Wir versuchen es so zu regeln, dass ich oft zu Hause bei meiner Familie und meinen Freunden bin. Das ist für mich megawichtig". Damit das möglich ist, hat er sich in seinem Zimmer ein Mini-Tonstudio einrichten lassen, per Facetime assistiert ihm sein Team dann beim Musikmachen.
Seine Musik, sagt er, sei sehr facettenreich. "Ich habe Songs, die einen zum Nachdenken bringen, ich habe Songs, die einen zum Springen bringen, zum Spaß haben, zum Partymachen." Auf dem Album geht es um Freundschaft, Mobbing, das Leben und die Wirrungen der Liebe. Singers Team inspiriert dabei das echte Leben. Als Mike und sein Team erfuhren, wie viele Fans in ihrem Alltag Mobbing ausgesetzt waren, schrieben sie "Egal", einen Song, der den Betroffenen Mut zusprechen soll.
sich "Mikinators"
Grundsätzlich macht ihm das Interesse an seiner Person aber nichts aus: "Es gehört dazu und ich find’s auch gar nicht schlim." Das muss auch so sein, bei dieser Fanliebe. Singers Fans nennen sich "Mikinators" und posten unter dem Hashtag #Teamsinger auf allen Kanälen ihre grenzenlose Liebe zu dem Sänger.
Das Verhalten der "Mikinators" ähnelt der Hysterie der "Belieber". Und alle haben sie ein Ziel: Dem Idol ein bisschen näher kommen als der Rest der Mädchenschaft. Bei einer Autogrammstunde in Mönchengladbach Anfang März wurde der Ansturm zu groß. Mehrere Fans erlitten Kreislaufzusammenbrüche, die Veranstaltung wurde abgebrochen. Singer beschreibt seine Fans so: "Sie sind auf jeden Fall echt krass. Sie können jeden einzelnen Song von mir auswendig. Sie wissen immer, wo ich bin. Sie sind aber einfach auch megalieb, sie schreiben mir so tolle Texte und wenn ich sie treffe, sind sie sehr höflich und unglaublich nett."
Ab 30. März beginnt Mike Singer seine Tour zum Album. "Natürlich bin ich megaaufgeregt. Das wird auch niemals weggehen und ich glaube, dass das dazugehört. Sobald man auf der Bühne steht, will man nicht mehr runter." Die "Mikinators" in der Region müssen jetzt ganz stark sein: Noch gibt es keine Termine in Südbaden.
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