Carmine Piccolo läuft für seine Frau Rosalba, die vor zehn Jahren an Leukämie starb. Der 62-jährige Italiener will so auf die Umweltverschmutzung und ihre gesundheitlichen Folgen aufmerksam machen.
Es war mitten in der Nacht. Rosalba lag im Koma, die Leukämie war schon weit fortgeschritten. Carmine hatte lange am Bett seiner Frau gewacht. Dann zog er sich die Sportschuhe an und lief einfach los. Carmine lief und lief und lief in jener Nacht. Wenige Tage später starb Rosalba. Sie war erst 46 Jahre alt. 66 Kilometer lief er in jener Nacht durch die Finsternis, vorbei an den verseuchten Wasserläufen, an den Deponien, an den Industrieruinen. "Ich war so wütend", erzählt er.
"Wir sind die Müllhalde Italiens" Carmine Piccolo
Rosalbas Tod liegt bald zehn Jahre zurück. Carmine Piccolo aber läuft immer noch. Er ist eine Art Forrest Gump aus Norditalien. Wie für den Filmhelden ist Laufen seine stärkste Waffe. Laufen ist Leben für Piccolo. Laufen ...