Der deprimierte Blutsauger
LIEBESKOMÖDIE: "Therapie für einen Vampir".
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Glücklicherweise lebt der deprimierte Vampir im Wien des Jahrs 1932, wo ein gewisser Dr. Freud (Karl Fischer) die Krankheiten der Seele erkundet. Für den Gründer der Psychoanalyse ist der Patient, dem jedes Gefühl für die Endlichkeit des Daseins abhandengekommen ist, ein äußerst interessanter Fall. Gräfin Elsa fühlt sich zwar pudelwohl in ihrer Blutsaugerexistenz, allein dass sie sich nicht im Spiegel sehen kann, bringt sie fast um den Verstand. "Wie sehe ich aus?", fragt sie jeden Abend nach dem Aufstehen ihren Mann, der gelangweilt ihre Schönheit preist.
Der Graf Geza schickt sie zu dem jungen Maler Victor (Dominic Oley). Aber auch der kann die Vampirdame nicht ins Bild fassen und malt deshalb seine Freundin Lucy (Cornelia Ivancan). Die wiederum ähnelt der großen Liebe des Grafen, der er bereits seit mehreren Jahrhunderten nachtrauert. Für den kriselnden Vampir ist das ein klarer Fall von Reinkarnation.
In "Therapie für einen Vampir" findet Regisseur und Drehbuchautor David Ruehm einen vielversprechenden Ansatz für eine Blutsaugerkomödie: Er legt das Genre mit all seinen sexualisierten Fantasien und metaphorischen Existenzfragen auf die Couch und lässt das eigenwillige Regelwerk des Vampirdaseins mit dem Erkenntnisdrang der Psychoanalyse kollidieren.
Das ist in der ersten Filmhälfte ein sehr unterhaltsames Unternehmen mit zahlreichen Verweisen auf Freud und Nosferatu, verliert sich dann aber zunehmend auf dem Gebiet der Verwechslungskomödie. Mühselig schleppt sich die bräsige Dramaturgie von einer Plotwendung zur nächsten, ohne das notwendige Tempo für eine vampireske Screwball-Comedy zu entwickeln. Mehr als eine lose Pointensammlung kann Ruehm aus seiner originellen Grundidee nicht entwickeln.
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